Ärzteverband: Maske als Kinnschutz nicht tolerieren

Der Marburger Bund warnt vor Nachlässigkeit in der Corona-Pandemie. Abstand, Hygieneregeln und Maskenpflicht müssten wieder konsequenter eingehalten werden.

Eine Frau trägt die Maske am Kinn.
Eine Frau trägt die Maske am Kinn.imago images /i Images/Martyn Wheatley

Berlin-Der Ärzteverband Marburger Bund warnt vor wachsender Nachlässigkeit in der Corona-Pandemie in Deutschland. „Wir sehen schon einen kontinuierlichen Anstieg der Infektionszahlen – er ist flach, aber er ist da“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig scheine die Bereitschaft zum Einhalten der Schutzregeln bei einem kleineren Teil der Bevölkerung abzunehmen. „Man muss also von einem Trend sprechen, der uns klarmacht, dass es so nicht weitergehen kann.“ Abstand, Hygiene und die Maskenpflicht müssten wieder konsequenter eingehalten werden.

Johna mahnte, es gebe Dinge, die man sich jetzt nicht leisten sollte. „Dazu gehört, es zu tolerieren, wenn Menschen im öffentlichen Nahverkehr die Maske als Kinnschutz tragen. Das ist auch schnell eine Großveranstaltung, wenn in einem vollen Waggon viele Menschen eng beieinander stehen.“ Vielleicht müsse man manche auch wieder damit konfrontieren, dass die Covid-19-Erkrankung weiter gefährlich sei.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

„Viele empfinden das nicht mehr als Realität, weil sie in ihrem Bekanntenkreis niemanden kennen, der relevant erkrankt ist“, erklärte die Verbandschefin. „Manche haben dadurch das Gefühl, es sei weit weg. Aber es ist nicht weit weg.“ Es gebe weiter schreckliche Schicksale Erkrankter, denen auch modernste Mittel der Medizin nicht mehr helfen konnten. „Was häufig vergessen wird: Unter den Erkrankten gibt es auch Menschen, die lang andauernde Schäden zurückbehalten.“