Äußerungen zum Ukraine-Krieg: Fusion-Festival in der Kritik

In einem Fusion-Newsletter äußern sich die Verfasser kritisch zu deutschen Waffenlieferungen – und fordern gleichzeitig zum Feiern und Tanzen auf.

Besucher feiern die Eröffnung des Fusion-Festivals im Jahr 2019.
Besucher feiern die Eröffnung des Fusion-Festivals im Jahr 2019.dpa/Christian Charisius

Ein Newsletter des Fusion-Festivals ist von Twitter-Nutzern scharf kritisiert worden. In der Mai-Ausgabe der Newsletter-Mail äußerten sich die Verfasser zu Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. In der „Einschätzung der politischen Situation“ wurden unter anderem die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert.

Viele Newsletter-Empfänger rügten die Verfasser für die Art und Weise, wie der Krieg thematisiert wurde. Der Newsletter diene nur dazu, „ein riesiges Fass aufzumachen, nur um am Ende das Schicksal der Ukraine wieder beiseitezuschieben“, twitterte etwa der Spiegel-Journalist Jan Petter.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Deutschland würde mittlerweile immer mehr zur Kriegspartei, so die Verfasser des Fusion-Newsletters. Die Waffenlieferungen würden den Krieg nur weiter befeuern. „Es wird gezielt die Hoffnung genährt, dass die Ukrainer:innen diesen Krieg gewinnen könnten“, heißt es weiter im Newsletter. Nur am Verhandlungstisch könne ein Ende des Krieges erreicht werden.

Die Newsletter-Aufforderung zu Verhandlungen wurde von einem weiteren Twitter-Nutzer als „übergriffig“ empfunden. „Löscht euch und euer Festival“, so der Nutzer weiter. „Einfach cool und normal, wenn Menschen von der Couch aus quasi zur Kapitulation aufrufen“, so eine andere Nutzerin.

„Innerhalb von wenigen Wochen ist die durch die globale Klimakrise längst nicht mehr heile Welt noch krasser aus den Fugen geraten und wir stehen am Rande eines Supergaus. Und trotz alledem wollen wir wieder die Fusion feiern? Wir sagen ja!“, schreiben die Newsletter-Verfasser gegen Ende der E-Mail. „Ein weiteres Mal in unserer Friede-Freude-Eierkuchenblase zusammen feiern und tanzen“ sei „mehr als legitim“.