Erneut AfD-Politiker im russischen Staatsfernsehen
Ein Bundestagsabgeordneter sowie eine Hamburger AfD-Politikerin traten in der TV-Sendung „60 Minuten“ auf und kritisierten unter anderem die Bundesregierung.

Erneut sind Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) im russischen Staatsfernsehen aufgetreten. Wie der Spiegel berichtet, waren zwei AfD-Politiker am Dienstagabend bei der Talkshow „60 Minuten“ auf dem Kanal Russia-1 zu sehen.
Der Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt sagte bei seinem Auftritt, dass Russland keine Bedrohung für den Rest der Welt darstelle. Schmidt behauptete zudem, die Nato habe die Sorgen der Russen nicht berücksichtigt und mit der Osterweiterung gegen westliche Zusagen nach dem Mauerfall verstoßen.
TV-Sendung von Duma-Abgeordnetem moderiert
Olga Petersen, AfD-Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, trat ebenfalls in der Sendung auf. Sie kritisierte unter anderem die Entscheidung Deutschlands, Gas aus anderen Quellen zu beschaffen.
Auf Anfrage des Spiegel teilte die AfD-Fraktion im Bundestag mit, dass die Abgeordneten „eigenverantwortlich über ihre Zusammenarbeit mit den Medien“ entscheiden würden. Zum Auftritt Petersens sagte die AfD-Bürgerschaftsfraktion: „Frau Petersen hat uns über dieses Interview leider nicht informiert“. Die AfD verurteile den Angriff Russlands auf die Ukraine.
Die Sendung „60 Minuten“ wird von Jewgenij Popow moderiert, der als Abgeordneter für Putins Partei „Einiges Russland“ in der Duma sitzt.
Erst vor einer Woche hatte der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré mit einem Auftritt in einer Propaganda-Talkshow des russischen Staatsfernsehens für Aufsehen gesorgt. In der Sendung des kremlnahen Wladimir Solowjow hatte der AfD-Politiker den deutschen Medien anti-russische Stimmungsmache vorgeworfen. In Videoausschnitten, die in sozialen Medien kursierten, sagte Kotré, „dass die Medien, die Journalisten, alles dafür tun, dass die deutsche Bevölkerung gegen Russland aufgebracht wird“.
