AfD sagt Bundesparteitag ab

„Aus Fürsorgepflicht und Verantwortung“ sei „ein Präsenzparteitag nicht durchführbar“, hieß es von den Parteivorsitzenden.

Die AfD verschiebt ihren Bundesparteitag auf nächstes Jahr (Symbolbild).
Die AfD verschiebt ihren Bundesparteitag auf nächstes Jahr (Symbolbild).dpa/Monika Skolimowska

Berlin-Die AfD hat aufgrund der Corona-Lage ihren für den 11. und 12. Dezember geplanten Bundesparteitag in Wiesbaden abgesagt. Das beschloss der Bundesvorstand am Freitag einstimmig in einer Telefonkonferenz, wie die Parteivorsitzenden Jörg Meuthen und Tino Chrupalla mitteilten. „Aus Fürsorgepflicht und Verantwortung“ gegenüber den Delegierten und weiteren Teilnehmern sei „ein Präsenzparteitag nicht durchführbar“. Der Parteitag werde im kommenden Jahr nachgeholt, hieß es weiter.

Der Entscheidung zur Absage gingen Beratungen mit den Vorständen der Landesverbände voraus, wie es weiter hieß. Auf dem Parteitag wollte die AfD ihre Führung neu wählen. Meuthen hat angekündigt, nicht erneut für den Vorsitz zu kandidieren. Chrupalla strebt dagegen eine erneute Kandidatur an. Beide dürften nun kommissarisch im Amt bleiben.

Die AfD hatte bereits zweimal in Corona-Zeiten einen Präsenzparteitag abgehalten: im November 2020 im nordrhein-westfälischen Kalkar und im vergangenen April in Dresden.

Zahlreiche AfD-Politiker nicht gegen Corona geimpft

Zahlreiche AfD-Politiker und Parteimitglieder sind nicht gegen das Coronavirus geimpft, einige wie die Bundestagsfraktionsvorsitzende Alice Weidel bekannten sich öffentlich dazu.

Die Brandenburger AfD hatte kürzlich wegen der in dem Bundesland geltenden 2G-Regel für Hotels (geimpft oder genesen) ihren Landesparteitag abgesagt. In Hessen gilt für nicht touristische Übernachtungen eine 3G-Pflicht mit täglichem Test. Allerdings lehnen es AfD-Politiker teils auch ab, sich testen zu lassen – etwa zahlreiche Bundestagsabgeordnete.