Affenpocken: Deutschland erhält Impfstoff über EU

Mehr als 1000 Menschen sind in Deutschland an den Affenpocken erkrankt. Nun ist erstmals ein Impfstoff eingetroffen – das RKI mahnt dennoch zur Wachsamkeit.

Eine Krankenschwester führt einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch.
Eine Krankenschwester führt einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch.da/Carlos Luján

Deutschland hat die ersten Dosen des über die EU bestellten Impfstoffes gegen Affenpocken erhalten. Wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurde die Lieferung über die neue EU-Behörde zur Vorsorge von Gesundheitskrisen (Hera) ermöglicht. Über diese habe die EU schnell reagieren und den Impfstoff für Mitgliedstaaten kaufen können, erklärte die Kommissarin.

Mit der ersten Lieferung sollten nach Angaben aus Brüssel rund 5300 Impfdosen nach Deutschland kommen. Insgesamt hatte die EU Mitte Juni zunächst rund 110.000 Dosen der dritten Generation bei dem Unternehmen Bavarian Nordic bestellt, die nun nach und nach in Mitgliedsländer sowie nach Norwegen und Island ausgeliefert werden.

RKI: Mehr als 1000 Infektionen von Affenpocken in Deutschland

In Deutschland hat das Robert Koch-Institut (RKI) mit Stand vom Freitag 1054 Infektionen von Affenpocken registriert. Die eigentlich seltene Virus-Erkrankung, von der weltweit zuletzt mehrere Tausend Fälle nachgewiesen wurden, überträgt sich nach bisherigem Kenntnisstand hauptsächlich durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch.

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Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die allermeisten Betroffenen Männer, die Sex mit Männern haben. Generell kann sich aber jeder durch engen körperlichen Kontakt infizieren.

Eine Impfung gegen Affenocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten.