Affenpocken: Jetzt vier bestätigte Fälle in Brandenburg

Das Virus wurde bei einem jüngeren Mann aus dem Kreis Havelland nachgewiesen. Die Stiko empfiehlt unterdessen eine Impfung für Risikogruppen.

Diese elektronenmikroskopische Aufnahme aus dem Jahr 2003 zeigt reife, ovale Affenpockenviren (l.) und kugelförmige unreife Virionen (r.).
Diese elektronenmikroskopische Aufnahme aus dem Jahr 2003 zeigt reife, ovale Affenpockenviren (l.) und kugelförmige unreife Virionen (r.).dpa/Cynthia S. Goldsmith

Potsdam-Brandenburg hat seinen vierten bestätigten Affenpocken-Fall. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag ist das Virus bei einem jüngeren Mann aus dem Landkreis Havelland nachgewiesen worden. Er befinde sich in Isolation, hieß es. Der erste Fall in Brandenburg war am 28. Mai bei einem 40-Jährigen aus Potsdam bestätigt worden.

In Berlin wurden mit Stand Dienstag bislang 72 Affenpocken-Fälle registriert. Bundesweit sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mit Stand Donnerstag 131 Infektionen erfasst worden, bisher ausschließlich bei Männern. Am Vortag waren es 113.

Affenpocken: Stiko empfiehlt Impfung für Risikogruppen

Erwachsene, die engeren Kontakt mit einem Affenpocken-Infizierten hatten oder ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, sollen nach dem Willen der Ständigen Impfkommission (Stiko) künftig eine Impfung gegen Affenpocken erhalten. Die Empfehlung veröffentlichte die Stiko am Donnerstag. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen – es ist also noch keine endgültige Empfehlung.

Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Erste Symptome sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Großflächiger Hautausschlag ist möglich. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen. Personen, die möglicherweise Kontakt zu Infizierten hatten, wird empfohlen, genau auf Symptome zu achten und Kontakte vorsorglich zu reduzieren.