Afghanistan: Tote und Verletzte nach Angriff auf Krankenhaus in Kabul

In der afghanischen Hauptstadt soll es Gefechte zwischen IS-Kämpfern und Sicherheitskräften geben. Ziel des Angriffs ist das Militärkrankenhaus.

Taliban-Kämpfer patrouillieren in Kabul nach einer Attacke auf das Militärkrankenhaus.
Taliban-Kämpfer patrouillieren in Kabul nach einer Attacke auf das Militärkrankenhaus.AFP/Ahmad Halabisaz

Kabul-Bei einem Angriff auf das Militärkrankenhauses in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind 19 Menschen getötet und 50 Personen verletzt worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Neun Verwundete seien in das Emergency Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die Nichtregierungsorganisation Emergency, die das Krankenhaus betreibt, am Dienstag auf Twitter mit. Taliban-Sprecher bestätigten mindestens zwei Explosionen, eine davon am Tor zum Krankenhaus.

Die staatlichen Nachrichtenagentur Bachtar berichtete, nach der Explosion am Eingangstor seien Augenzeugen zufolge mehrere Kämpfer der Terrormiliz des sogenannten Islamischen Staats (IS) in das Krankenhaus vorgedrungen und hätten sich dort Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert.

Auf Bildern in sozialen Medien war eine aufsteigende Rauchwolke zu sehen. Lokalen Journalisten zufolge dauerte der Angriff am frühen Nachmittag (Ortszeit) weiter an.

Bereits 2017 griff der IS das Krankenhaus an

Bisher bekannte sich niemand zu dem Vorfall. 2017 wurde das Militärkrankenhaus bereits einmal von Kämpfern des IS angegriffen. Bei dem sieben Stunden lange dauernden Angriff kamen Dutzende Menschen ums Leben.

Mitte August haben die Taliban die Macht in Afghanistan militärisch übernommen. Armee und Polizei zerfielen, Vertreter der Regierung flohen. Die Islamisten riefen eine Regierung aus. Diese sieht sich mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Dazu zählt, für Sicherheit im Land zu sorgen.

Zuletzt bekannte sich die Terrormiliz IS zu zwei Angriffen auf Moscheen mit Dutzenden Toten. Die Taliban haben den IS seit dessen Auftauchen in Afghanistan Anfang 2015 trotz ideologischer Nähe bekämpft.