Als erster Hersteller in Deutschland: Mercedes verkauft autonom fahrende Autos

Zeitung lesen am Steuer? Das ist in Deutschland nun keine Zukunftsmusik mehr. Mercedes bringt ein autonomes Auto auf den Markt. So viel soll der Spaß kosten.

Autonomes Fahren ist mit dem „Drive Pilot“ von Mercedes nun auf deutschen Straßen möglich – unterliegt aber strengen Regeln (Symbolbild).
Autonomes Fahren ist mit dem „Drive Pilot“ von Mercedes nun auf deutschen Straßen möglich – unterliegt aber strengen Regeln (Symbolbild).dpa/Daniel Naupold

Als erster Hersteller in Deutschland verkauft Mercedes nun Autos mit einem System, das hochautomatisiertes Fahren ermöglicht. Wie aus einem Bericht von NTV hervorgeht, dürfe die Einstellung „Drive Pilot“ allerdings bislang nur in ganz bestimmten Situationen genutzt werden.

Autonom dürfen Autofahrer demnach ihren Mercedes bei stockendem Verkehr auf der Autobahn fahren lassen. Hierbei dürfe die Geschwindigkeit nicht mehr als 60 Kilometer pro Stunde betragen, und der Abstand zum davor fahrenden Fahrzeug sollte nicht zu groß sein. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, meldet „Drive Pilot“ dem Fahrer oder der Fahrerin, dass er die Kontrolle übernehmen könne. Ist das Fahrassistenzsystem aktiviert, trägt Mercedes die Verantwortung. Meldet das System dann, dass der Fahrer wieder übernehmen soll, haben diese zehn Sekunden Zeit dafür, heißt es.

Fernsehen am Steuer erstmals erlaubt

Wie der Konzern mitteilte, kostet das System zum hochautomatisierten Fahren für die S-Klasse 5000 Euro plus Mehrwertsteuer. Beim Elektromodell EQS werden gut 7400 Euro vor Mehrwertsteuer fällig, weil noch ein Fahrassistenzpaket hinzu komme.

Bislang waren Fahrassistenzsysteme in Deutschland etwa zum Halten der Spur oder des Abstands oder zum Einparken erlaubt. Die Person hinter dem Steuer musste dabei aber stets handlungsfähig sein und die Hände am Lenkrad lassen. Das gilt auch für den Autopiloten von Tesla. Das neu zugelassene System von Mercedes erlaubt es den Fahrern erstmals währenddessen anderen Beschäftigungen nachzugehen, wie etwa lesen oder fernsehen. Kunden könnten so „entspannen oder arbeiten und so wertvolle Zeit zurückgewinnen“, teilt der Konzern mit.