„Ameisenmann“: Star-Biologe Edward O. Wilson gestorben
Der Harvard-Professor sorgte mit Thesen zur biologischen Vorbestimmung des Menschen für Debatten. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Pulitzer-Preis.

Washington-Der Ameisenforscher und Evolutionsbiologe Edward O. Wilson ist tot. Wilson sei am Sonntag in Burlington im US-Bundesstaat Massachusetts gestorben, teilte die Stiftung E.O. Wilson Biodiversity Foundation mit. Wilson ist vor allem für seine Beiträge zur Biologie der Ameisen und zur Erhaltung der Artenvielfalt bekannt. Mit seinen Thesen zur Sozialbiologie und der biologischen Vorbestimmung des Menschen sorgte der Harvard-Professor für heftige Debatten. Wilson hat für zwei seiner Sachbücher den renommierten Pulitzer-Preis bekommen – darunter für das Standardwerk über Ameisen „The Ants“.
Wilson wurde 1929 im Bundesstaat Alabama geboren. Er gelte als einer der bedeutendsten und anerkanntesten amerikanischen Wissenschaftler der modernen Geschichte, so die E.O. Wilson Biodiversity Foundation. Er sei liebevoll als „der Ameisenmann“ bezeichnet worden und sei Autor von mehr als 30 Büchern und Hunderten wissenschaftlichen Abhandlungen. „Eds Heiliger Gral war die schiere Freude am Streben nach Wissen“, so die Präsidentin der Stiftung, Paula J. Ehrlich. Wilson hatte sich besonders in den vergangenen Jahren für den Erhalt der Artenvielfalt und der Ökosysteme eingesetzt.
Grünen-Politiker Kellner bekundet großen Respekt für Wilson
Das Time-Magazin zählte ihn 1996 zu einem der 25 einflussreichsten Menschen Amerikas. Er wurde außerdem mit der National Medal of Science ausgezeichnet, die vom US-Präsidenten an herausragende Persönlichkeiten der Wissenschaft verliehen wird. „Es war mir eine Ehre, mit Ihnen über Artenschutz und Artenvielfalt zu sprechen. Erst durch Ihre Arbeit wissen wir, wie groß die Aufgabe ist“, reagierte der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, und veröffentlichte ein Foto, auf dem er gemeinsam mit Wilson zu sehen ist.
