Amsterdam verbietet Kiffen auf der Straße

Amsterdam zieht die Touri-Partybremse: Kiffen auf der Straße wird in der Altstadt verboten, auch für Prostituierte und Kneipen sollen strengere Regeln kommen.

Ein junger Mann raucht einen Joint.
Ein junger Mann raucht einen Joint.Westend61/imago

Ab Mitte Mai darf man in der Altstadt von Amsterdam keinen Joint mehr auf der Straße rauchen. Das Kiff-Verbot ist eine Maßnahme gegen die großen Probleme durch Massentourismus, wie die niederländische Hauptstadt am Donnerstag mitteilte. Im berühmten Rotlichtviertel, den „Wallen“, müssen Gaststätten eher schließen und Prostitutierte früher aufhören. Das Viertel solle für die Bewohner sicherer und lebenswerter werden, sagte die Stadt. „Vor allem nachts kann die Atmosphäre sehr grimmig werden.“

Seit Jahren klagen Anwohner über Folgen des Massentourismus wie saufende, grölende und kiffende Menschen auf den Straßen. Touristen würden außerdem Straßendealer anziehen, erklärte die Stadt, diese sorgten wiederum für Kriminalität und damit für eine nicht sichere Atmosphäre.

Amsterdam: Ab 1 Uhr kommt man nicht mehr in die Kneipe

Eine große Attraktion von Amsterdam sind die sogenannten Coffeshops. Dort können auch Touristen kleine Mengen Haschisch und Marihuana kaufen. Bisher darf man die Drogen auch in der Öffentlichkeit rauchen. Die Behörden prüfen auch, ob der Verkauf in den Coffeeshops zwischen 16 und 1 Uhr eingeschränkt werden kann.

Die neuen Regeln gehören zu einem Maßnahmenpaket gegen Probleme durch den Massentourismus. Kneipen dürfen ab 1 Uhr nachts keine neuen Kunden zulassen. Und die Prostituierten müssen die berühmten Fenster um spätestens 3 Uhr nachts schließen, statt bisher um 6 Uhr.

Ab 2024 dürfen dann auch keine Touristenbusse mehr ins Zentrum von Amsterdam fahren. Die schweren Busse sorgten für zu viele Probleme, sie müssten außerhalb des Zentrums stoppen und Passagiere auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, teilte die Hauptstadt mit. Die Regel gelte für Busse ab 7,5 Tonnen.

Amsterdam hatte Ende 2022 Maßnahmen gegen den Massentourismus angekündigt. Im vergangenen Jahr hatten etwa 18 Millionen Besucher mindestens eine Nacht in der Grachtenstadt übernachtet. Hinzu kommen noch Millionen Tagesbesucher.