Melnyk spottet über Kühnerts Twitter-Ausstieg

Kurz vor Kühnerts Entscheidung war der SPD-Generalsekretär auf Twitter scharf von Andrij Melnyk, kritisiert worden. Nun legt Melnyk nach.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnertdpa/Bernd von Jutrczenka

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat seinen Ausstieg aus dem Kurzbotschaftendienst Twitter erklärt. Die Diskussionskultur in dem Netzwerk führe zu „Fehlschlüssen und Irrtümern in politischen Entscheidungen“, sagte Kühnert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben). „Das scheint für meine politische Arbeit gerade nicht das richtige Medium zum Senden und Empfangen zu sein.“ Zumindest habe er bei sich selbst festgestellt, dass er eine verzerrte Wahrnehmung von Wirklichkeit habe, wenn er zu viel Zeit bei Twitter verbringe.

In den vergangenen Monaten habe er seinen Account bei Twitter kaum mehr genutzt, sagte Kühnert. Er wundere sich über die Art und Weise, wie bei Twitter „Gesellschaft repräsentiert oder absolut gar nicht repräsentiert wird“. Kühnerts Account in dem Netzwerk ist seit Montag nicht mehr aufrufbar.

Melnyk: „Jetzt habe ich Angst, wieder was zu twittern“

Kurz vor Kühnerts Entscheidung war der SPD-Generalsekretär auf Twitter scharf vom ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, kritisiert worden für seine Absage an deutsche Panzerlieferungen an die Ukraine. „Meine Güte, Kevin Kühnert“, hatte Melnyk geschrieben. „Diese katastrophale Verweigerungspolitik der SPD und der Ampel, die Ukraine ausgerechnet in diesem kritischen Moment militärisch im Stich zu lassen, wird verheerende Folgen für die Zukunft haben.“

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In der Nacht zu Dienstag kommentierte Melnyk dann Kühnerts Twitter-Ausstieg mit einem neuen Tweet: „Donnerwetter“, schrieb der Botschafter – und fügte spöttisch hinzu: „Jetzt habe ich Angst, wieder was zu twittern.“ An Kühnert gerichtet schrieb er: „Nothing personal, just business“ („Nichts Persönliches, nur Business“). Die Ukraine werde weiterkämpfen – „mit oder ohne deutsche Waffen“.