„Angriff auf Demokratie“: Bundesregierung verurteilt Fackelaufmarsch in Grimma

Am Freitag protestierten Gegner der Coronapolitik vor dem Wohnhaus von Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping – Fackeln inklusive. 

Vor Petra Köppings Privathaus in Grimma waren etwa 30 mit Fackeln, Pfeifen und Trommeln ausgestattete Protestierende gezogen.
Vor Petra Köppings Privathaus in Grimma waren etwa 30 mit Fackeln, Pfeifen und Trommeln ausgestattete Protestierende gezogen.dpa/Matthias Rietschel

Berlin - Die Bundesregierung hat den Fackelaufmarsch vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) als Angriff auf die Demokratie verurteilt. Auf die Frage, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Aufmarsch bewerte, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin: „Das ist nicht nur ein Angriff auf die Privatsphäre von Frau Köpping, das ist auch ein Angriff auf die Demokratie.“

Was vor Köppings Haus geschehen sei, sei „zutiefst empörend“, betonte Seibert. „Die Demonstranten wollen nichts anderes als Angst machen. Und dafür kann es in der demokratischen Auseinandersetzung über den richtigen Weg in der Pandemie keinen Platz geben. Das muss man sehr deutlich sagen.“

Vor Köppings Privathaus in Grimma waren am Freitagabend etwa 30 mit Fackeln, Pfeifen und Trommeln ausgestattete Protestierende gezogen. In einem im Internet verbreiteten Video ist zu hören, wie sie „Friede, Freiheit, keine Diktatur“ rufen. Offenbar handelte es sich um Anhänger der Querdenken-Bewegung beziehungsweise der rechten Bürgerbewegung Freie Sachsen. Der Aufmarsch wurde parteiübergreifend als Einschüchterungsversuch einer Politikerin verurteilt.

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