Offener Brief gegen Roger Waters: Politiker wollen Konzert verhindern
Dem Pink-Floyd-Mitgründer wird Antisemitismus vorgeworfen. Kölner Politiker verschiedener Parteien wenden sich gegen einen Auftritt in der Rheinstadt.

Politikerinnen und Politiker aus dem Kölner Stadtrat haben sich über Parteigrenzen hinweg gegen ein geplantes Konzert des Pink-Floyd-Mitgründers Roger Waters in Köln ausgesprochen.
Die Grünen-Fraktion veröffentlichte am Dienstag einen entsprechenden offenen Brief, in dem die Kölner Lanxess-Arena aufgefordert wurde, „alles dafür zu tun, um das Konzert noch zu verhindern“. Unter dem Text waren die Namen von Vertretern von Grünen, CDU, SPD, FDP, Volt, einer Einzelmandatsträgerin und eines Einzelmandatsträgers zu finden. Man stelle „sich geschlossen gegen jeden Antisemitismus“, hieß es.
Claudia Roth über Roger Waters: Er ist Verschwörungstheoretiker geworden
Waters wird vorgeworfen, antisemitische Propaganda zu betreiben. Kulturstaatsministerin Claudia Roth etwa hatte in einem Interview der Jüdischen Allgemeinen Anfang Februar gesagt, dass der Musiker „offenkundig zu einem aktiven BDS-Unterstützer und darüber hinaus Verschwörungstheoretiker geworden“ sei. BDS ist eine israelkritische Boykottbewegung, der immer wieder auch Antisemitismus nachgesagt wird. Auch sein ehemaliger Pink-Floyd-Kollege David Gilmour kritisierte Waters. Der britische Rockmusiker antwortete ihm auf Twitter und sprach von „aufrührerischen und völlig unzutreffenden Kommentaren“, die er zurückweise.
Um geplante Auftritte des Musikers in Deutschland gibt es seit geraumer Zeit Streit, Forderungen nach Konzertabsagen häufen sich. Auf der Website der Kölner Lanxess-Arena ist sein Konzert für den 9. Mai angekündigt.
