Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger befürchtet große Probleme für die deutsche Wirtschaft. „Es sieht so aus, als ob Russland das Gas stark verknappt oder auf Dauer gar nichts mehr liefert“, sagte Dulger gegenüber der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten würden alle betreffen, nicht nur die Industrie.
„Wir stehen vor der größten Krise, die das Land je hatte“, so Dulger. Und weiter: „Wir müssen uns ehrlich machen und sagen: Wir werden den Wohlstand, den wir jahrelang hatten, erstmal verlieren.“ Seit Montag liefert Russland durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 aufgrund von Wartungsarbeiten kein Gas mehr. Die Arbeiten sollen bis zum 21. Juli dauern. Unklar ist, ob anschließend wieder Gas fließen wird.
Die Ankündigung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), wonach die Krankenkassenbeiträge im Jahr 2023 auf einen Rekordstand von 16,2 Prozent des Bruttogehalts erhöht werden sollen, kritisierte Dulger scharf. Die Beiträge belasteten „Unternehmen und Beschäftigte, und die Lohn-Preis-Spirale dreht sich immer schneller“, sagte er. Höhere Beiträge müssten deshalb durch Zuschüsse und Reformen verhindert werden.
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