„Asterix im Zirkus“: Unbekannter Textentwurf von Goscinny entdeckt
Bei der Sichtung von Dokumenten ihres verstorbenen Vaters hat Goscinnys Tochter einen unbekannten Textentwurf entdeckt. Nun erwägt sie dessen Fertigstellung.

Hamburg-Die Tochter und Erbin des vor über 40 Jahren verstorbenen „Asterix“-Schöpfers René Goscinny hat bei der Sichtung von Dokumenten einen unbekannten Textentwurf ihres Vaters entdeckt. Bei dem Fragment mit dem Arbeitstitel „Asterix im Zirkus“ handle es sich um „20 Seiten, ein halbes Album“, bestätigte Anne Goscinny dem Spiegel in einem am Sonntag verbreiteten Interview. Eine mögliche Vollendung und Veröffentlichung der Geschichte nannte sie „ein wunderbares Abenteuer“.
Ihr Vater habe kurz vor seinem Tod an dem Text gearbeitet, vermutlich hätte er nach „Asterix bei den Belgiern“ erscheinen sollen, berichtete die 53-Jährige. Eines Tages werde sie seine Vollendung zusammen mit dem Verlag Hachette Livre angehen, sagte sie. Allerdings sei das Projekt „sehr kompliziert“: Da müssten „sehr viele Leute“ an einem Tisch sitzen und Goscinnys „Stimme wiederfinden“. „Es ist wie ein Gemälde von Goya, in dem es ein Loch gibt“.
Goscinny war 1977 überraschend an einem Herzinfarkt gestorben, Zeichner Albert Uderzo übernahm daraufhin auch die Texte. Inzwischen werden die Abenteuer des kleinen Galliers und seines ungleichen Freundes Obelix von Jean-Yves Ferri und Didier Conrad getextet und gezeichnet. Am 21. Oktober erscheint ihr fünfter und der insgesamt 39. Band, „Asterix und der Greif“. Es ist zugleich der letzte Band, den Uderzo zumindest noch in seinen Anfängen begleitet hat. Er starb im März 2020 im Alter von 92 Jahren.
