Astrazeneca: Spahn will Impfverordnung überarbeiten

Man werde generell an einer Priorisierung festhalten, aber die „Alterskomponente“ für den Astrazeneca-Impfstoff aufgreifen, sagte Spahn.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)Imago/photothek

Berlin - Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission über eine Altersbeschränkung beim Impfstoff von Astrazeneca hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Überarbeitung der Impfverordnung angekündigt. Man werde generell an einer Priorisierung festhalten, aber die „Alterskomponente“ für den Astrazeneca-Impfstoff aufgreifen, sagte Spahn am Sonnabend bei einem digitalen „Townhall“ zu den Corona-Impfungen.

Zuvor hatten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten. Am Montag will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder zu einem Impfgipfel zusammenkommen. Die Impfverordnung sieht eine Priorisierung vor. Die höchste Priorität haben Menschen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, und etwa das Personal in Pflegeheimen.

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Am Freitag hatte die am Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission den Astrazeneca-Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen. Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren lägen bisher keine ausreichenden Daten vor, hieß es. Zuvor hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA die europaweite Zulassung des Impfstoffs empfohlen, und zwar für Erwachsene ab 18 Jahren ohne eine Altersbegrenzung.

Spahn sagte, der Impfstart sei ohne Zweifel schwierig gewesen. Es sei viel Frust entstanden, was Hotlines angehe und die Frage der Lieferungen. „Ich verstehe auch die Ungeduld gut, sehr gut.“ Man habe aber ein Jahr nach Beginn der Pandemie drei zugelassene wirksame Impfstoffe. „Das hätte vor zwölf und auch vor sechs Monaten wahrscheinlich niemand wirklich so vorherzusagen gewagt.“ Der Weg sei begonnen, sagte Spahn mit Blick auf die Impfungen. Er müsse aber besser werden und werde auch Zug um Zug besser.