„Aufstand für Frieden“: AfD-Spitze bei Wagenknecht-Schwarzer-Demo nicht dabei
Den Initiatorinnen wurde zuletzt fehlende Abgrenzung nach rechts vorgeworfen. AfD-Chef Tino Chrupalla wird an der Demo in Berlin nun offenbar nicht teilnehmen.

Die AfD-Chefs Tino Chrupalla und Alice Weidel sowie ihre Stellvertreter werden am Samstag nicht an der von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Feministin Alice Schwarzer geplanten Friedensdemonstration in Berlin teilnehmen. Das teilte ein AfD-Sprecher auf Anfrage mit. Einen besonderen Grund gebe es nicht.
Wagenknecht hatte zusammen mit Schwarzer ein „Manifest für Frieden“ veröffentlicht, in dem sie vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs warnen, Kompromisse „auf beiden Seiten“ fordern und Bundeskanzler Olaf Scholz dazu auffordern, „die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen“. Zudem riefen beide für diesen Samstagnachmittag zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor auf.
Schwarzer-Wagenknecht-Demo: Linken-Spitze distanziert sich
Chrupalla hatte das Schriftstück nach eigenen Angaben unterzeichnet. „Im Einsatz für den Frieden sollten Parteigrenzen keine Barrieren sein“, so die Begründung des AfD-Chefs. Wagenknecht und Schwarzer wurde vorgehalten, sich nicht eindeutig gegen Rechts und die AfD abzugrenzen. Viele rechte Organisationen, wie etwa das vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Magazin Compact, werben für die Kundgebung am Samstag. Deswegen hat sich auch die Parteispitze der Linken von der Initiative distanziert.
Laut Zählung auf der Petitions-Website „change.org“ haben bereits über 600.000 Menschen mit ihrer Unterschrift ihre Zustimmung zu Wagenknechts und Schwarzers „Manifest“ erklärt. Seit der Veröffentlichung wird über das Dokument viel diskutiert. Die Verfasserinnen wüssten genau, wozu es führe, wenn die Waffenlieferungen eingestellt würden und nähmen das billigend in Kauf, hatte der Militärexperte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München auf Twitter geschrieben. Letzten Endes „schmeißt man die Ukraine untern Bus“, sagte er in der ARD-Sendung „Maischberger“.
