Berlin-Rapper Bushido hat im Prozess gegen Clan-Chef Arafat Abou-Chaker über seinen einstigen Entschluss berichtet, gegen seinen langjährigen Geschäftspartner auszusagen – und dabei mit den Tränen gekämpft. Er habe sich zunächst nicht der Polizei anvertrauen wollen, so der Musiker am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht. „Bis Januar 2019 wollte ich vermeiden, dass bekannt wird, was ein Jahr zuvor geschah.“ Er habe „aus Angst und Ehre geschwiegen“. Nachdem er dann aber erfahren habe, dass seiner Familie etwas angetan werden solle, habe er seine Entscheidung revidiert. „Ich war offen und ehrlich und habe mich selbst belastet.“
Der 42-jährige Rapper, bürgerlich Anis Ferchichi, wird seit Beginn des Prozesses im August 2020 von Personenschützern in den Gerichtssaal begleitet. Laut Anklage soll es zu Straftaten zu seinem Nachteil gekommen sein, nachdem er 2017 die Beziehungen zu seinem Geschäftspartner aufgelöst habe. Arafat Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und unberechtigt eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an Bushidos Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert. Bushido sei bedroht, beschimpft, in einem Büro eingesperrt und mit einer Wasserflasche und einem Stuhl attackiert worden.
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Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44-jährigen Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker Beleidigung, Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor. Mitangeklagt sind drei Brüder des Clan-Chefs.
