Ausgezeichnet: Diese Polizisten töteten den Attentäter von Wien

Die Mitglieder der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) wurden nun mit einer Medaille ausgezeichnet. Ihr Kommandant spricht detailliert über den Einsatz.

Diese beiden Polizisten schalteten den Attentäter von Wien aus. Dafür wurden sie jetzt mit einer Medaille ausgezeichnet. 
Diese beiden Polizisten schalteten den Attentäter von Wien aus. Dafür wurden sie jetzt mit einer Medaille ausgezeichnet.

Wien- Die beiden Einsatzkräfte der österreichischen Polizei, die den Attentäter von Wien erschossen haben, wurden jetzt mit einer Medaille ausgezeichnet. Beide gehören zur Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA), die vergleichbar mit der deutschen Anti-Terror-Einheit GSG9 ist. Die Männer erhielten die Goldene Medaille am roten Bande für Verdienste um die Republik Österreich. Sie wird auch Lebensretter-Medaille genannt. 

Die beiden Polizisten sprachen bei dem Verleihungstermin mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zudem über den Einsatz. Nach Angaben österreichischer Medien sagten sie, dass sie den Einsatz nie vergessen würden. „Er wird sich in das Gedächtnis aller Kolleginnen und Kollegen einbrennen“, sagte einer der Männer. Die WEGA sei „Seite an Seite mit Streifenpolizisten“ im Einsatz gewesen. In der Terrornacht seien zudem viele Kollegen „aus eigenem Antrieb“ zum Einsatz dazu gestoßen. Es sei  „gelebte Kameradschaft“ gewesen. 

Zur Zielscheibe gemacht: Den Nerv musst Du haben

Der Kommandant der WEGA, Ernst Albrecht, sagt über die Einsatznacht laut einem Bericht der österreichischen Zeitung Kurier: „Amokläufer und Terrorattentäter wollen in kürzester Zeit möglichst viel Schaden anrichten.“ Eine Polizeistrategie sei daher, sich selbst zur Zielscheibe zu machen, damit der Attentäter von seinem eigentlichen Ziel, also Passanten auf der Straße, ablässt. Das hätten die zuerst eingetroffenen Polizisten auch getan. „Die zwei Bezirkskollegen bekommen von mir einen Orden. Den Nerv musst Du haben“, so Albrecht. 

Als die ersten Einsatzkräfte am Tatort eintrafen, machten sie den Terroristen demnach auf sich aufmerksam und wurden prompt beschossen. Einer der Beamten wurde dabei schwer durch einen Schuss am Oberschenkel verletzt. Dass der Täter war mit einer  Kalaschnikow ausgestattet war, habe „ein Batzenrisiko für Polizeibeamte“ dargestellt, so Albrecht weiter. „Unter dem Aspekt der Bewaffnung hat jeder einzelne bei dem Einsatz sein Leben riskiert.“

In der Nähe des Wiener Ausgehviertels Bermuda-Dreieck trieben die Elitepolizisten den Attentäter dann in die Enge. Hier lieferte er sich mit zwei WEGA-Mitgliedern ein Feuergefecht. Dann wurde er von einem der Einsatzkräfte erschossen.