Ausschussvorsitzender Roth: Iran versetzt Atomabkommen den „Todesstoß“
Der Iran arbeitet angeblich weiter daran, Uran für die Herstellung einer Atombombe anzureichern. SPD-Außenexperte Michael Roth ist besorgt.

Der SPD-Außenexperte Michael Roth sieht für das internationale Atomabkommen mit dem Iran so gut wie keine Zukunft mehr. Der Iran verstoße fortwährend dagegen und zeige keinerlei Interesse, sich an Vereinbarungen zu halten. „Damit versetzt Teheran dem Atomabkommen faktisch den Todesstoß“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, dem Spiegel.
Hintergrund war ein Bericht über eine erhöhte Uran-Anreicherung im Rahmen des umstrittenen iranischen Atomprogramms. Am Sonntag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Diplomaten berichtet, dass das Land Uran auf 84 Prozent angereichert habe. Für Atombomben wird angereichertes Uran von gut 90 Prozent benötigt. Der Iran wies den Bericht zurück.
Iran baut wohl weiter an einer Atombombe
„Sollte Iran tatsächlich beim Bau der Atombombe entscheidend vorankommen, gefährdet das die Stabilität in einer sowieso schon krisengeschüttelten Region“, warnte Roth. Umso wichtiger sei es, dass die Bewegung für Freiheit und Demokratie im Iran obsiege. „Wir sollten sie nach Kräften unterstützen“, forderte Roth.
Der Iran hatte sich 2015 im Rahmen einer internationalen Vereinbarung verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden Sanktionen aufgehoben. Nachdem die USA unter Präsident Donald Trump aus dem Pakt ausstiegen, machte Teheran die Beschränkungen schrittweise rückgängig. Bemühungen zur Wiederherstellung des Atompaktes kommen nicht voran.
