Australien: Forscher sehen Astrazeneca-Impfstoff kritisch
Der Wirkungsgrad sei womöglich nicht hoch genug, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen.

Canberra-Forscher in Australien sehen einem Medienbericht zufolge den Corona-Impfstoff von Astrazeneca kritisch. Wie die Tageszeitung Sydney Morning Herald berichtet, ist die Australian and New Zealand Society for Immunology der Ansicht, man könne sich bei dem Impfstoff nicht darauf verlassen, dass er zu einer sogenannten Herdenimmunität führt. Der Präsident der Fachgesellschaft, Stephen Turner, sagte den beiden Medien, dass der Stoff aufgrund aktueller Studienergebnisse nicht auf breiter Basis eingeführt werden sollte. Die Regierung wies die Forderungen zurück.
Mit Blick auf den klinischen Studien zufolge höheren Wirkungsgrad der Impfstoffe von Pfizer/Biontech sagte Turner: „Aber es könnte als Mittel eingesetzt werden, um die Wirkung von Covid abzuschwächen, bis diese Impfstoffe eingesetzt werden können.“ Eine andere Fachgesellschaft, die Australasian Virology Society, hatte sich zunächst dafür ausgesprochen, den geplanten Impfstart mit dem Astrazeneca-Mittel zu stoppen, bis seine Wirksamkeit im Hinblick auf eine Herdenimmunität bewiesen sei. Nach einer internen Debatte widerrief sie diese Haltung wieder.
Auf Anfrage sagte Gilda Tachedjian, der Präsident der Gesellschaft, dem Sydney Morning Herald und der Zeitung The Age unter anderem: „Ein Grund ist, dass wir das Vertrauen in den Impfstoff nicht untergraben wollen. Und wir haben keinen vollständigen Überblick. Wir müssen uns für den wirksamsten Impfstoff entscheiden, damit wir eine Herdenimmunität erreichen können. Aber bei dem Impfstoff von Astrazeneca haben wir im Moment einfach noch keinen vollständigen Überblick.“
