Autobombe: Journalist im Süden Afghanistans getötet
Afgahnistan ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Der getötete Reporter arbeitete für den Sender Radio Freies Europa.

Helmand-Unbekannte haben im Süden Afghanistans einen Journalisten getötet. Der Reporter sei in der Hauptstadt der umkämpften Provinz Helmand durch einen Bombenanschlag auf sein Auto umgekommen, sagte ein Provinzrat am Donnerstag. Mindestens zwei weitere Menschen, darunter der Bruder des Opfers, seien verwundet worden. Seit Oktober toben nach einer Offensive der Taliban heftige Kämpfe in der Provinz. Zehntausende Menschen wurden vertrieben.
Bei dem Reporter handelte es sich um Ilias Dai, der für die afghanische Redaktion des Hörfunksenders Radio Freies Europa arbeitete. Der Manager des Kabuler Büros des Senders, Rateb Nuri, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Tod des Journalisten, der etwa zehn Jahre für den Sender gearbeitet hatte. „Er war einer unserer Besten im Radio. Der Schmerz ist unerträglich“, schrieb Nuri auf Twitter.
Afghanistan ist der Organisation Reporter ohne Grenzen zufolge eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Erst am Sonnabend wurde ein ehemaliger und bekannter TV-Moderator in der Hauptstadt durch eine ähnliche Attacke getötet. Ende Mai verübte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Kabul einen Anschlag auf TV-Mitarbeiter. Trotz der Aufnahme von Friedensgesprächen zwischen der Republik und den Taliban geht der Afghanistankonflikt brutal weiter.