Baden-Württemberg: Mann flieht aus Psychiatrie und wird von der Polizei erschossen

In Baden-Württemberg entkommen zwei Menschen aus einer psychiatrischen Klinik. Nun ist einer von ihnen tot. Er soll Polizisten bedroht haben.

Einsatzkräfte der Polizei sind in der Stadtmitte von Bad Schussenried im Einsatz.
Einsatzkräfte der Polizei sind in der Stadtmitte von Bad Schussenried im Einsatz.dpa/Thomas Warnack

Bad Schussenried-Ein 29 Jahre alter Mann ist in Baden-Württemberg durch Polizeischüsse getötet worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, war er zuvor mit einer 43 Jahre alten Frau aus der forensischen Psychiatrie in Bad Schussenried geflohen. Auch die Frau wurde bei dem Einsatz angeschossen und verletzt. Beide sollen die alarmierten Polizisten mit Messern bedroht haben.

Die Klinik für forensische Psychiatrie in Bad Schussenried hatte die Polizei am Mittwochmorgen verständigt, weil der Mann und die Frau sich unerlaubt aus dem offenen Maßregelvollzug entfernt hatten. Beide waren dort seit mehreren Jahren nach gerichtlicher Anordnung untergebracht.

Zwei Polizeibeamte trafen die Flüchtigen in der Bad Schussenrieder Innenstadt an. Den Polizeiangaben zufolge trugen beide Psychiatrie-Patienten jeweils ein Messer mit sich. Der 29-Jährige soll einen der beiden Polizisten damit verfolgt haben. Den Angaben nach legte er es trotz Aufforderung nicht ab, woraufhin der Polizist von seiner Dienstwaffe Gebrauch machte. Der Schuss traf den 29-Jährigen im Hüftbereich und verletzte ihn schwer. Kurz darauf starb er in einem Krankenhaus.

Auch die 43-jährige Frau soll ihr Messer entgegen mehrmaliger Aufforderung nicht aus der Hand gelegt und sich dem zweiten der beiden Polizisten damit genähert haben. Auch dieser schoss daraufhin und traf die Frau am Oberschenkel. Sie kam ebenfalls verletzt in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestand den Angaben vom Mittwoch nach nicht.

Wie die beiden Psychiatrie-Patienten an die Messer kamen und aus der Klinik fliehen konnten, war zunächst unklar. Da die beiden involvierten Polizeibeamten vom zuständigen Polizeipräsidium Ulm kamen, haben Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Ravensburg aus Gründen der Neutralität die Ermittlungen übernommen.