Badeseen in Berlin: So ist die Gewässerqualität zum Ferienbeginn

Das Lageso hat alle 39 Badestellen in Berlin untersucht. Was Badegäste hinsichtlich Blaualgen und Zerkarien beachten sollten.

Berliner baden im Schlachtensee. Die Gewässerqualität der Berliner Badestellen ist zum Ferienbeginn gut.
Berliner baden im Schlachtensee. Die Gewässerqualität der Berliner Badestellen ist zum Ferienbeginn gut.Berliner Zeitung/Markus Wächter

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat zum Sommerferien-Beginn in Berlin alle 39 Badestellen der Hauptstadt untersucht. Das erfreuliche Ergebnis: Alle Badeseen und Badestellen an Flüssen sind zum Baden geeignet, die Qualität der Gewässer ist hoch.

Derzeit gebe es in keinem Berliner Badegewässer gesundheitlich bedenkliche Konzentrationen von Blaualgen oder Blaualgentoxinen, so das Lageso. Da allerdings in den nächsten Wochen mit anhaltend hohen Wassertemperaturen zu rechnen sei, könnte das Auftreten von Blaualgen wieder zunehmen. Blaualgen können Gifte produzieren sind eine Gefahr für Badende. Besonders bei empfindlichen Menschen können Haut- oder Schleimhautreizungen oder auch allergische Reaktionen auftreten.

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Zerkarien treten in Uferbereichen mit vielen Wasserpflanzen auf

Auch das Auftreten von Saugwurm-Larven, sogenannten Zerkarien, sei durch die anhaltend hohen Temperaturen weiterhin erhöht, so das Lageso. Zerkarien treten vermehrt in Uferbereichen mit vielen Wasserpflanzen und Wasservögeln auf und können Hautentzündungen (Badedermatitis) bei Badenden verursachen. „Ein Ausschwärmen der Zerkarien in einem stark erwärmten Gewässer ist zeitlich begrenzt und nicht vorhersehbar“, heißt es vom Lageso.

In den Vorjahren gab es Hinweise auf Zerkarien in folgenden Gewässern: Schlachtensee, Krumme Lanke, Jungfernheideteich, Großer und Kleiner Müggelsee, Halensee, Unterhavel (Große Steinlanke) und im Großer Wannsee.

Empfohlen wird, Ufer mit vielen Wasserpflanzen zu meiden. Gerade Kinder sollten nicht länger im flachen Wasser stehen. Außerdem sollte nasse Badebekleidung ausgezogen und wasserfeste Sonnencreme verwendet werden, auch zu kräftigem Abrubbeln nach dem Baden wird geraten. Bei heftigen Beschwerden sollte man zum Arzt gehen, Fälle sollte man dem Gesundheitsamt melden.

Auch in Brandenburger Badeseen muss derzeit verstärkt mit Zerkarien gerechnet werden. Hinweise zum Vorkommen von Zerkarien hat das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Potsdam bereits am Heiligen See, dem Templiner See/Pirschheide sowie am Krampnitzsee festgestellt.

Starkregen kann Badeseen kurzzeitig verschmutzen

Im Sommer sei zudem immer mit kurzzeitigen Verschmutzungen der Seen und Flüsse durch unwetterartige Starkregenfälle zu rechnen, so das Lageso. Diese könnten zur Einspülung von Regenwasser und zum Teil ungeklärtem Abwasser führen. Daraufhin könnten betroffene Gewässer kurzfristig mikrobiell belastet werden. Durch die Selbstreinigungskräfte der Gewässer würden potentielle Krankheitserreger jedoch schnell wieder reduziert.

Das Lageso überprüft die Berliner Badegewässer alle 14 Tage. Wie es um die Qualität der Badeseen bestellt ist, kann man auf der Gewässerkarte des Landesamts sehen.