Bamf-Chef : Abgelehnte Asylbewerber: Behörde sieht Probleme
Laut des Leiters des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) haben die Behörden große Schwierigkeiten beim Thema Abschiebungen.

NürnbergDer Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer, sieht die Behörden im Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. „Bei den Rückführungen haben wir noch Vieles zu bewältigen“, sagte er dem Handelsblatt. Gegen fast jeden negativen Bescheid werde geklagt und an den Verwaltungsgerichten seien immer noch mehr als 200.000 offene Asylverfahren anhängig, so Sommer.
Laut Ausländerzentralregister gebe es derzeit mehr als 200.000 Ausreisepflichtige, deren Rückkehr noch bevorstehe, sagte Sommer. Ein Ausländer ist laut Aufenthaltsgesetz zur Ausreise verpflichtet, wenn er „einen erforderlichen Aufenthaltstitel nicht oder nicht mehr besitzt“.
Zur Entwicklung der Flüchtlingszahlen in diesem Jahr sagte Sommer, er rechne mit etwa 100.000 Erst- und Folgeanträgen auf Asyl in Deutschland. „Das ist im Vergleich zu den Jahren vor 2015 immer noch eine durchaus stattliche Zahl“, so der Behördenleiter. Darüber, ob die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu erneut steigenden Zahlen führen könnten, wolle er nur „ungern spekulieren“.