Bankaktien brechen nach Credit-Suisse-Übernahme ein

Die Übernahme der Credit Suisse durch die Großbank UBS in der Schweiz enthält einen Totalverlust für eine wichtige Gruppe von Anlegern. 

Am Sonntagabend hatten die Schweizer Aufsichtsbehörden die Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank durch die größere Konkurrentin UBS bekannt gegeben.
Am Sonntagabend hatten die Schweizer Aufsichtsbehörden die Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank durch die größere Konkurrentin UBS bekannt gegeben.Fabrice Coffrini/AFP

Die Übernahme der Credit Suisse durch die Großbank UBS in der Schweiz hat bei den Anlegerinnen und Anlegern in Europa nicht für Vertrauen in die Banken gesorgt. Bei Öffnung der Börsen am Montagmorgen stürzten die Aktien von Banken in Deutschland und Frankreich ab. Der Kurs der Deutschen Bank etwa brach um fast zehn Prozent ein, der der Commerzbank um über sieben Prozent.

Der Grund der Panik ist der umfangreiche Bail-In, der in der Schweit vollzogen wurde: AT 1-Bondholder müssen Totalverluste realisieren, das sind vor allem globale Vermögensverwalter und Pensionsfonds. 

In Frankreich war etwa die BNP Paribas betroffen, ihr Kurs gab um acht Prozent nach. In der Schweiz straften die Anleger die UBS ab, ihr Kurs gab kurz nach Handelsbeginn an der Börse in Zürich um fast neun Prozent nach. Auch in Asien hatten die Börsen im Minus geschlossen. Analysten erklärten, es herrsche noch „eine Menge Argwohn und Paranoia“ unter den Anlegern.

Die Aktien der Credit Suisse selbst brachen in der Schweiz vorbörslich um über 60 Prozent ein auf 0,71 Franken. Anleger sorgen sich inzwischen vor allem um das Engagement von Banken und Versicherern in Anleihen der Credit Suisse. Bei nachrangigen Anleihen, sogenannten AT1-Bonds, kommt es zu einem Zahlungsausfall. Die Deutsche Bank betonte, dass man „nahezu null“ in diesen Papieren investiert sei.

UBS übernimmt Credit Suisse für drei Milliarden Franken

Die UBS übernimmt den kleineren Lokalrivalen für drei Milliarden Franken (gut 3 Mrd Euro). Zusätzlich steht sie für Verluste von bis zu fünf Milliarden Franken gerade. Hinzu kommen eine staatliche Verlustgarantie von 9 Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Transaktion mit Liquiditätshilfen und gewährt den Banken ein Darlehen von bis zu 100 Milliarden Franken. Zusätzlich könne die SNB der Credit Suisse ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen von bis zu 100 Milliarden Franken gewähren. Die Schweizer Regierung sicherte der UBS eine Garantie von 9 Milliarden Franken zu. Andere Notenbanken begrüßten die Maßnahmen.