In der chinesischen Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan kam es am Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Security-Personal einer Bank. Die Kundinnen und Kunden waren aufgebracht darüber, dass sie seit Monaten nicht auf ihre Anlagen zugreifen können, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
Millionen von Dollar von sind demnach seit April eingefroren. Die drei lokalen Banken, die Yu Zhou Xin Min Sheng Village Bank, die Shangcai Huimin Country Bank und die Zhecheng Huanghuai Community Bank, hatten im April kommuniziert, dass die Beträge wegen Software-Updates nicht zugänglich seien. Seitdem sei jedoch keine weitere Information gegeben worden, berichteten Kundinnen und Kunden. Auch auf Anrufe und E-Mails hätten die Banken nicht reagiert. Andere Medienberichte schreiben von sechs Banken, die Gelder eingefroren hätten.
Bankkonten in China seit Monaten eingefroren
Chinesischen Medienberichten zufolge handele es sich um eine Summe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Behörden untersuchten derzeit die Sachlage. Am Sonntag hätten sich rund 1000 Menschen vor einer Filiale der chinesischen Zentralbank in Zhengzhou versammelt und verlangten eine Reaktion. Dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN zufolge protestieren Betroffene schon seit zwei Monaten und verlangen Zugang zu ihrem Geld.
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In Videos und auf Bildern, die in digitalen Netzwerken kursieren, sind die Auseinandersetzungen zu sehen. Es fliegen Plastikflaschen und kleinere Gegenstände. Security drängt die Protestierenden zurück, es entsteht Gerangel, außerdem ist immer wieder die chinesische Nationalflagge im Bild. „Ich fühle mich so gekränkt, ich kann es nicht einmal in Worte fassen“, sagte Zhang, 40, einer der Protestierenden, gegenüber Reuters.
Massive protest in Henan over a banking scandal. 400,000 people can't access their bank accounts. $6 billion dollars are on the line. You can learn more on our recent episode. #china
— China Uncensored (@ChinaUncensored) July 10, 2022
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Wegen coronabedingter Beschränkungen sind Proteste derzeit in China kaum möglich. Die Protestierenden versammelten sich deshalb laut CNN am Sonntag schon um 4 Uhr morgens. Um 11 Uhr seien Security-Angestellte gewaltsam gegen sie vorgegangen.
