Bayern: 46 Corona-Infizierte bleiben weiterhin verschwunden

Die bayerische Regierung macht fehlende Software und eine unerwartet große Zahl an freiwilligen Testpersonen für die Mega-Panne verantwortlich.

Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).Foto: imagoimages/Sammy Minkoff

München-Auch am Sonntag fehlt von 46 Menschen, die in Bayern positiv auf Corona getestet worden sind, jede Spur. Bei 903 der insgesamt 949 nachgewiesenen Infektionen wurden die Betroffenen mittlerweile ermittelt und nach teils wochenlanger Verzögerung informiert. Bei 46 Personen sei dies bisher nicht gelungen, bestätigte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag.

Zuvor kam es immer wieder zu Verzögerungen bei der Bekanntgabe der Zahl der positiv Getesteten, die ihr Ergebnis noch nicht erfahren haben. Ursprünglich hatte die Staatsregierung erklärt, bis Donnerstagmittag solle jeder der positiv Getesteten sein Ergebnis kennen. Diese Deadline verstrich, weitere am Freitag und Samstag ebenfalls. „Ziel war, keine Unsauberkeit reinzubekommen“, sagte ein Ministeriumssprecher am Sonntag der dpa.

Die Komplexität der Materie habe immer wieder zu neuen Fragestellungen geführt, das habe immer wieder neue Rücksprachen erfordert und Zeit gekostet, teilte der Sprecher weiter mit.

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Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Ergebnisse von 44.000 Tests, die meist an den mobilen Testzentren an Autobahnraststätten von Urlaubsrückkehrern genommen worden waren, noch nicht bei den Betroffenen gelandet waren. Die Nachricht hatte ein politisches Erdbeben ausgelöst, weil die Infizierten Tausende weitere Menschen anstecken könnten, ohne es zu wissen.

Die Regierung hatte die Probleme auf fehlende Software und eine unerwartet große Zahl von Freiwilligen zurückgeführt, die sich den Tests unterzogen hatten.