Gastronomie-Umsätze sanken um 41 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum

Die Gastronomie leidet. Besonders betroffen sind Lokale, die sich auf den Ausschank von Getränken fokussieren. 

Der Umsatz in Lokalen, die überwiegend Getränke ausschenken, fällt in diesem Jahr um 46 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz in Lokalen, die überwiegend Getränke ausschenken, fällt in diesem Jahr um 46 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum.dpa/Jens Büttner

Wiesbaden-Die Gastronomie-Branche musste seit den coronabedingten Schließungen im März massive Umsatzverluste hinnehmen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Umsatz im Zeitraum von März bis August 2020 preisbereinigt um 41 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums.

Betrachtet man die einzelnen Monate, ging der Umsatz im April mit 68 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat am stärksten zurück. Seitdem haben sich die Geschäfte kontinuierlich erholt: Im August 2020 fiel der Umsatzrückgang der Gastronomie im Vorjahresvergleich mit 22 Prozent schon geringer aus.

Innerhalb der Gastronomie besonders stark betroffen waren all jene Lokale, die ihr Geld mit dem Ausschank von Getränken verdienen: In dieser Sparte fiel der Umsatz laut Destatis von März bis August 2020 um 46 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Dagegen konnten Restaurants, Gaststätten und Imbisslokale offenbar mit Lieferdiensten und Ab-Haus-Verkäufen einen Teil des Gästeschwunds kompensieren: Hier lagen die Umsätze von März bis August 2020 um 29,3 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums.

Zahl der Beschäftigten ging im Getränkeausschank um ein Drittel zurück

Die starken Umsatzrückgänge durch die Corona-Krise führten auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie: Diese lagen im Zeitraum von März bis August 2020 um etwa ein Sechstel unter denen des Vorjahreszeitraums (minus 18 Prozent).

Die wirtschaftliche Not spiegelt sich bislang nicht in einem Anstieg der Insolvenzen von Gastronomie-Unternehmen wider. Von März bis Juli 2020 meldeten in dieser Branche 753 Unternehmen Insolvenz an – das waren 126 weniger als im Vorjahreszeitraum und 135 weniger als von März bis Juli 2018. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zum 1. März 2020 ausgesetzt wurde, was über alle Wirtschaftszweige hinweg zu einem Rückgang der Insolvenzen führte. Im Juli 2020 beantragten bundesweit 146 Gastronomie-Unternehmen Insolvenz, das waren 16,1 Prozent weniger als im Juli 2019. Dieser Rückgang entspricht der Gesamtentwicklung: Insgesamt wurden im Juli 2020 in Deutschland 17 Prozent weniger Insolvenzen angemeldet als im Vorjahresmonat.