Bericht: Berliner Grundschüler stimmen ab, ob sie Antirassisten sein wollen
Eine Berliner Grundschule lässt laut einem Bericht Kinder gegen Rassismus abstimmen. Der Schulleiter räumt ein, dass nicht alle die Abstimmung verstanden hätten.

Die Schulleitung einer Berliner Grundschule hat ihre Schüler, Lehrer, Sozialpädagogen und Hausmeister einem Medienbericht zufolge darüber abstimmen lassen, ob sie Antirassisten sein wollen oder nicht. Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet, hätten sich 80 Prozent aller befragten Schulmitglieder für Antirassismus entschieden.
20 Prozent waren nicht dafür. Dabei wurden alle Kranken und anderweitig Abwesenden mitgezählt. Harte Nein-Stimmen kamen nur von 18 Personen. Die befragten Schüler waren zwischen sechs und zwölf Jahre alt. Die Schulleitung räumt ein, dass einige kleinere Kinder die Abstimmung nicht verstanden hätten.
Berliner Bildungsverwaltung will den Vorgang prüfen
Die Berliner Schule wollte offenbar beim Programm „Schule ohne Rassismus“ mitmachen, an dem sich schon 130 Schulen der Hauptstadt beteiligen. Das sollte gefeiert werden. Der Schulleiter erklärte auf Anfrage der NZZ: Für die Kinder sei der feierliche Wahlprozess etwas Besonderes, Gemeinschaftsstiftendes gewesen. Zwei Kolleginnen, die das Verfahren auf seine Anregung hin organisiert hätten, hätten den Wahltag zu einem Fest für alle Schüler gemacht: mit Musik, mit richtiger Wahlkabine und Urne. Für die Schüler sei es wichtig gewesen zu wissen: Ich habe mitentschieden.
Um welche Schule es sich handelt, ist unklar. Der Berliner Bildungsverwaltung kennt den Vorfall bisher nur aus den Medien. Man werde den Vorgang aber prüfen und im Detail nachvollziehen, heißt es auf Nachfrage der Berliner Zeitung.
