Drogen in Berlin: Deutlich mehr Kokain im Abwasser seit Corona

Der Kokain-Konsum in Berlin ist seit Beginn der Corona-Pandemie gestiegen. Dies können Forscher sogar im Abwasser nachweisen. 

Im Berliner Abwasser wurden 2021 mehr Koks-Spuren als im vergangenen Jahr gefunden. 
Im Berliner Abwasser wurden 2021 mehr Koks-Spuren als im vergangenen Jahr gefunden. dpa/Paul Zinken

Berlin-Die Konzentration von Kokain hat im Berliner Abwasser zugenommen. Wie aus einem Bericht der ARD hervorgeht, haben die Wasserbetriebe und die TU Dresden festgestellt, dass im laufenden Jahr 600 Milligramm auf 1000 Personen pro Tag nachweisbar waren. Im Jahr 2020 war es nur die Hälfte.

Auch das Berliner LKA spricht in dem Beitrag von „größten Zuwachsraten im teilweise zweistelligen Prozentbereich“ im Bezug auf Strafermittlungsverfahren gegen Kokain-Händler. Olaf Schremm, Leiter des Drogendezernats, begründet den „exorbitanten Anstieg“ unter anderem mit der Zunahme der Nutzung von Online-Messengerdiensten. Man habe während der Pandemie ermittelt, dass diese für den Verkauf genutzt würden. 

Ute Keller, leitende Oberärztin an der Alexianer-Suchtklinik Berlin, erklärt sich den Anstieg des Drogenkonsums so: Die intensivere Belastung durch Homeoffice und Homeschooling würde dazu führen, dass diese Drogen „in der Pandemie so sehr in den Alltag geraten“. Bereits süchtige Menschen könnten einen Rückfall erleiden. Andere könnten erstmals zu Drogen greifen.