Bericht: So will der Bund die Abstandsregeln für Windräder umgehen
In Brandenburg ist ein Mindestabstand von 1000 Metern zwischen Wohnhäusern und Windrädern festgelegt. Doch diese Regelung wackelt offenbar.

Die Bundesregierung plant offenbar ein Gesetz, um den Bau von mehr Windrädern umsetzen zu können. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, sollen mithilfe von Flächenvorgaben die Abstandsregeln für Windkraftanlagen aufgehoben werden. Rund zwei Prozent der Fläche Deutschlands sollen für Windräder reserviert werden.
Die Abstandsregeln von Windrädern zu Wohngebäuden sollen zunächst in Kraft bleiben. Verfehlt aber ein Bundesland seine spezifischen, nach Jahren gestaffelten Flächenvorgaben, würden diese Regelungen hinfällig. Um dies durchzusetzen, müssten das Planungs- und Baurecht sowie das Naturschutzgesetz geändert werden.
Debatte über Windräder in Berlin
Brandenburg einigte sich Mitte Mai auf einen Mindestabstand von 1000 Metern zwischen Wohnhäusern und Windrädern. Die Bundesregierung begründet laut Reuters jetzt ihr Vorgehen damit, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien vor allem wegen des Klimaschutzes dringend beschleunigt werden muss.
Auch über Windräder in Berlin wird heftig debattiert. Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hält den Bau von Windrädern im Stadtgebiet durchaus für denkbar. Die bundesweite Vorgabe, zwei Prozent der Landesfläche dafür zu reservieren, sei in Stadtstaaten wie Berlin zwar nicht umsetzbar. „Aber ich denke schon, dass auch wir einen Beitrag leisten müssen“, so Jarasch.
