Anstiftung zur Brandstiftung: Ermittlungen gegen Bushido

Bushido ist derzeit Nebenkläger im Verfahren gegen Abou-Chaker. Nun steht der Rapper laut einem Bericht selbst im Visier der Ermittler.

Rapper Bushido tritt in Berlin als Nebenkläger gegen seinen ehemaligen Freund Abou-Ch. auf. In Potsdam wird nun gegen ihn selbst ermittelt.
Rapper Bushido tritt in Berlin als Nebenkläger gegen seinen ehemaligen Freund Abou-Ch. auf. In Potsdam wird nun gegen ihn selbst ermittelt.Paul Zinken

Potsdam-Die Staatsanwaltschaft Potsdam führt gegen Anis Ferchichi, bekannt unter dem Künstlernamen „Bushido“, offenbar ein Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zur Brandstiftung. Es gehe dabei um ein absichtlich gelegtes Feuer Ende 2013 in Bushidos unbewohnter Villa in Kleinmachnow, berichtet der „Stern“

Grundlage für die Ermittlungen seien in einem Gesprächsmitschnitt dokumentierte Aussagen eines mutmaßlichen Mittäters, heißt es in dem Bericht. Zudem werfen laut „Stern“ Zeugenaussagen und etliche Indizien neue Fragen im Zusammenhang mit Einbrüchen in zwei frühere Ladengeschäfte des Rappers sowie dem angeblichen Verlust eines Diamanten-Armbandes bei einer Bootstour auf. Ferchichi ist seit Ende 2016 in einem der Einbruchs-Fälle wegen versuchten Versicherungsbetrugs vorbestraft. Er hat sich auf „Stern“-Anfrage nicht geäußert.

Im Prozess gegen seinen ehemaligen Freund Arafat Abou-Chaker wegen räuberischer Erpressung, der am 26.Oktober vor dem Landgericht Berlin fortgesetzt wird, tritt Anis Ferchichi als Nebenkläger auf.

Nach „Stern“-Recherchen soll der 42-jährige Ferchichi auch im Rahmen von Finanzermittlungen über Monate beim Landeskriminalamt gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner ausgesagt haben. In der Folge kam es am 22. September dieses Jahres zu Durchsuchungen in 18 Wohn- und Geschäftsräumen in Berlin, Brandenburg und der Schweiz. Die Strafverfolgungsbehörden werfen Abou-Chaker in Durchsuchungsbeschlüssen unter anderem „verdeckte Treuhandabsprachen, vorgeschobene Darlehensgeschäfte und fingierte Zahlungsflüsse“ vor.