Amnestie: 124 Berliner Gefangene vorzeitig entlassen

Zur Weihnachtszeit lassen die Bundesländer traditionell Häftlinge frei, die sich im Gefängnis gut geführt haben. Diesmal sind es weniger als in den Vorjahren.

Rechtzeitig zu Weihnachten zeigt sich die Justiz in vielen Bundesländern gnädig und entlässt Häftlinge vorzeitig aus dem Gefängnis.
Rechtzeitig zu Weihnachten zeigt sich die Justiz in vielen Bundesländern gnädig und entlässt Häftlinge vorzeitig aus dem Gefängnis.dpa/Jan Woitas

Berlin-Kurz vor dem Weihnachtsfest zeigt sich die Justiz in den meisten Bundesländern milde und entlässt Hunderte Häftlinge vorzeitig aus dem Gefängnis. Dieses Jahr dürfen mindestens 963 Inhaftierte die Haftanstalten früher verlassen. In Berlin sind es 124, wie der RBB berichtet

Wie in vielen anderen Städten ist die Zahl der Begünstigten jedoch im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 2019 wurden in Berlin noch 170 Häftlinge begnadigt. Der Rückgang könnte mit den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zusammenhängen. Viele Straffällige haben in diesem Jahr Haftaufschub erhalten, um in den Gefängnissen Platz zu schaffen für mehr Abstand und Quarantäne-Maßnahmen. Außerdem wollen erfahrungsgemäß nicht alle, denen eine Amnestie angeboten wird, vorzeitig aus der Haft.

Die sogenannte Weihnachtsamnestie soll Häftlingen, die ohnehin rund um den Jahreswechsel entlassen worden wären, ein Fest in Freiheit bescheren - und es ihnen ermöglichen, Hilfsangebote und Beratungsstellen zu nutzen, bevor diese in die Weihnachtspause gehen. „Mit dem Sammelgnadenerweis erleichtern wir also die Wiedereingliederung in unsere Gesellschaft“, sagt Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne).

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