Der Berliner Charité droht ein Rechtsstreit wegen ihres Sommerfestes. Grund dafür ist eine Ankündigung der Charité, dass nur Geimpfte und Genesene mitfeiern dürfen. In einer internen Mitteilung an die Mitarbeitenden heißt es, man freue sich, „dass die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie es wieder zulässt, zu einem gemeinsamen Sommerfest zusammenzukommen“. Das Motto des Festes: „Zusammen ein Ganzes“. Es soll am Freitag, den 1. Juli 2022 ab 18 Uhr in der Kulturbrauerei stattfinden.
In der Mitteilung heißt es zudem: „Um den gemeinsamen Abend so sicher wie möglich zu verbringen, sind folgende Zugangsregelungen für das Sommerfest 2022 einzuhalten: Gültige, vollständige Impfung und/oder Genesung, inklusive einer Auffrischungsimpfung, falls sechs Monate seit Genesung/Grundimmunisierung vergangen sind, sowie zusätzlicher tagesaktueller, negativer Antigen-Schnelltest.“ Und weiter: „Personen mit Atemwegssymptomen oder ohne die genannten Nachweise werden nicht zur Veranstaltung zugelassen“. Dagegen wollen mehrere Betroffene vorgehen. Darunter sind nach Informationen der Berliner Zeitung auch Mitglieder der GG-Gewerkschaft. Die droht der Charité jetzt mit einer Klage.
Meistgelesene Artikel
Der Grund: Mit den Zugangsregelungen für das Fest würden auch „Personen, die aus medizinischen Gründen nicht gegen das Coronavirus geimpft werden können oder sich im ersten Schwangerschaftsdrittel befinden von dem Sommerfest ausgeschlossen“, so die Argumentation. Die Gewerkschafter um GGG-Boss Marcel Luthe sehen hier „einen Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot“ und sprechen zudem von Mobbing.
Auch der von der Charité verlangte Corona-Test ist nach Auffassung der Gewerkschafter rechtswidrig. So heißt es in einem Schreiben an Heyo Kroemer, den Vorstandsvorsitzenden der Charité, ein solcher Test könne gemäß Infektionsschutzgesetz zwar für Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser oder Pflegeheime verlangt werden. Die Kulturbrauerei sei aber keine solche Einrichtung. Daher fordere man „die Verantwortlichen auf, die Haltung des Hauses zu überdenken“. Eine Antwort der Charité gab es bislang (Stand Donnerstag) nicht.
