Doppelt so viele Demos wie vor zehn Jahren in Berlin

Der immer diverser werdende Protest wird zunehmend in den sozialen Netzwerken organisiert.

29.08.2020: Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen stehen auf der Straße des 17. Juni und um die Siegessäule.
29.08.2020: Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen stehen auf der Straße des 17. Juni und um die Siegessäule.dpa/Michael Kappeler

Berlin-Die Versammlungsbehörde hat im Jahr 2020 bis Ende November 5167 Demonstrationen und Kundgebungen registriert. Das sind im Schnitt gut 14 Versammlungen am Tag, wie aus einem Bericht des RBB hervorgeht. 2010 gab es demnach mit 2428 Demonstrationen nur halb so viele Proteste in der Hauptstadt. Seit 2013 bewegt sich die Zahl der Kundgebungen und Demonstrationen auf konstantem Niveau zwischen 4500 und 5500 jährlich. 2018 wurden 4771 Proteste angemeldet, 2019 waren es 5603.

Es hätten jedoch nicht insgesamt mehr Berliner demonstriert, sondern es handele sich um die „Zunahme politischer und gesellschaftlicher Diversität“, heißt es in dem Bericht. So sollen an den fünf größten Demonstrationen in diesem Jahr 10.000 bis 30.000 Menschen teilgenommen haben.

Seit 2018 haben 1,4 Millionen Personen an Demonstrationen in der Hauptstadt teilgenommen. Ein Großteil des Protests habe sich ins Netz verlagert, auch wenn dieser nicht ersatzweise für Demonstrationen auf der Straße stattfinde, erklärte der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler dem RBB. 

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