Berlin: Der Warnstreik im öffentlichen Dienst geht weiter
Von den aktuellen Arbeitsniederlegungen betroffen sind unter anderem öffentliche Kitas und Schulen sowie Bezirksämter.

Berlin-Notbetreuung für Kinder, leere Schreibtische in Bürgerämtern: Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben auch am Mittwoch in Berlin zu Einschränkungen geführt. Mehrere tausend Beschäftigte zogen nach Gewerkschaftsangaben am Mittwoch zum Brandenburger Tor, wo eine Kundgebung geplant war. „Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch, heute setzen wir noch einmal ein Zeichen“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin.
Zum Warnstreik aufgerufen hatte sie mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Angestellte der Bürger- und Ordnungsämter und der Polizei sowie angestellte Lehrkräfte, Erzieher, Erzieherinnen und Hochschulbeschäftigte. Die Gewerkschaften wollen so in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber machen.
Gewerkschaften verhandeln seit 8. Oktober
Bereits am Dienstag streikten die Angestellten von Kitas und Bezirksämtern. An einer Demonstration am Vormittag vom Berliner Dom zum Brandenburger Tor nahmen laut Verdi rund tausend streikende Menschen teil. Die Verdi-Sprecherin sagte, es sei ein sehr erfolgreicher zweiter Warnstreik gewesen. In der nächsten Woche wollen für den Donnerstag (25. November) alle DGB-Gewerkschaften gemeinsam zum Warnstreik aufrufen. Dann trifft es Kitas, Schulen und Bürgerämter.
Seit dem 8. Oktober verhandeln mehrere Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Sie fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich. Außerdem sollen Auszubildende und Praktikanten monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die TdL wies die Forderungen bisher als unrealistisch zurück. Ende November soll weiterverhandelt werden. Lehrer, die nicht angestellt, sondern verbeamtet sind, dürfen nicht streiken. Das gilt auch für Beamte in der Verwaltung.
