Berlin: Deutsch-Russisches Museum jetzt „Ort der Kapitulation“

Das Museum in Berlin-Karlshorst hat den Schriftzug vor seinem Gebäude geändert. Dort hatten die Oberbefehlshaber der Wehrmacht 1945 die Kapitulation Deutschlands erklärt.

„Ort der Kapitulation“ steht auf der Mauer vor dem Eingang des Museums in Berlin-Karlshorst.
„Ort der Kapitulation“ steht auf der Mauer vor dem Eingang des Museums in Berlin-Karlshorst.dpa/Paul Zinken

Das bisher als Deutsch-Russisches Museum bekannte Haus in Berlin-Karlshorst hat den Schriftzug vor seinem Gebäude erneuert. Statt „Deutsch-Russisches Museum“ sei auf einer Mauer vor dem Eingang nun „Ort der Kapitulation, Mai 1945“ zu lesen, wie eine Sprecherin sagte. Das Museum befestigte das neue Namensschild in Form einer Metallplatte am Samstagmorgen über den alten Buchstaben. Es hatte zuletzt angekündigt, ab sofort den im Vereinsregister eingetragenen Namen Museum Berlin-Karlshorst zu benutzen.

„Wir erinnern natürlich an alle sowjetischen Opfer“, sagte die Sprecherin. Die alte Bezeichnung habe diese bisher eher ausgeschlossen als die Realität abgebildet. Zu den Mitgliedern des Trägervereins des Museums gehören neben Russland und Deutschland auch die Ukraine und Belarus. In dem historischen Gebäude unterzeichneten die Oberbefehlshaber der Wehrmacht in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs die bedingungslose Kapitulation Deutschlands als Ende des Zweiten Weltkriegs.

Der neue Schriftzug soll zunächst nur eine provisorische Lösung sein, betonte die Sprecherin. Angesichts des Gedenktages zum Kriegsende am Sonntag (8. Mai) habe man sich kurzfristig mit der neuen Beschreibung zeigen wollen. Das Museum wolle die Metallplatte langfristig ersetzen.