Berlin: FDP und Grüne gewinnen immer mehr Mitglieder
Mit 22,9 Prozent verzeichnen die Liberalen den höchsten Zuwachs seit langer Zeit. Die Grünen verdrängen die CDU von Platz zwei der größten Berliner Parteien.

Die Berliner Grünen und die FDP haben im vergangenen Superwahljahr einen starken Mitgliederzuwachs verzeichnet. Die Grünen setzten ihre positive Entwicklung aus den Vorjahren 2021 fort und zählten zum 31. Dezember 12.531 Mitglieder. Das ist ein Plus von 19,9 Prozent binnen eines Jahres. Die FDP legte in dem Zeitraum sogar um 22,9 Prozent auf 4193 Parteimitglieder zu – die höchste Zahl nach der Wende. Die Linke freute sich über einen Zuwachs von 4,7 Prozent auf 7970, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur weiter ergab.
Größte Partei in Berlin ist weiterhin die SPD, die die Zahl ihrer Mitglieder mit 19.500 nach eigenen Angaben stabil halten konnte. Die CDU verlor Platz zwei an die Grünen: Denn bei der Union schlägt ein Mitgliederrückgang von 4,2 Prozent auf 12.431 zu Buche. Die AfD bilanzierte binnen eines Jahres ein Minus von 10,4 Prozent auf 1202 Mitglieder.
Berliner SPD will 20.000er-Marke an Mitgliedern knacken
Die Landesgeschäftsstellen von Grünen, FDP und Linke werteten die positive Entwicklung als Bestätigung ihrer Programmatik. Eine Linke-Sprecherin erklärte zudem, dass die Partei zunehmend jünger und weiblicher werde.
SPD-Landesgeschäftsführer Sven Heinemann sagte: „Unser Ziel ist es, perspektivisch die 20.000er-Marke bei den Mitgliederzahlen zu erreichen, denn unsere Mitglieder sind die Basis unseres Erfolgs.“ Anfang 2018 hatte die SPD in Berlin schon einmal 21.500 Anhänger mit Parteibuch, danach ging es wieder stetig bergab.
Ein CDU-Sprecher führte den Rückgang bei der Mitgliederzahl der Partei 2021 nach zuvor positivem Trend im Wesentlichen auf die schwierige und langwierige Suche nach einem Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl zurück. Ein AfD-Sprecher wiederum erklärte das deutliche Minus in den eigenen Reihen mit dem seit 2020 praktizierten Ausschluss von Leuten, die ihre Beiträge nicht zahlen, sowie einem insgesamt schwierigen Jahr für den Landesverband unter anderem mit einem schlechten Wahlergebnis.
