Ein Alkoholverbot soll die zunehmenden Partyexzesse und gewalttätigen Ausschreitungen in Berlin Parks verhindern. Es gilt ab Freitag im James-Simon-Park und im Monbijoupark jeweils von 22 bis 6 Uhr.
Die Polizeigewerkschaft tobt. GdP-Sprecher Benjamin Jendro bezeichnet das vom Bezirksamt Mitte verfügte Alkoholverbot am Freitag als „hilflosen Versuch, sich hier wieder aus der Verantwortung zu ziehen“.
Partyexzesse und Gewalt: Wegen nächtlicher Trinkgelage in Parks, die wiederholt von der @polizeiberlin aufgelöst werden mussten, hat der Bezirk Mitte nun ein #Alkoholverbot in Parks von 22 bis 6 Uhr beschlossen. Findet ihr die Entscheidung angemessen?
— Berliner Zeitung (@berlinerzeitung) July 22, 2022
Jendro weiter mit: „Jeder, der sich ernsthaft mit der Problematik beschäftigt, weiß, dass ein Alkoholverbot für den James-Simon- und den Monbijoupark jetzt weder der große Wurf ist noch wirklich etwas an der Situation ändern wird“.
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Wer soll das Alkoholverbot durchsetzen?
So sei nicht klar, wer das Alkoholverbot durchsetzen werden und wie Verstöße sanktioniert werden sollen. Die Polizei sieht er nicht in der Pflicht. Jendro sagte, seine Kollegen und er seien „sehr gespannt, wie der Bezirk das Alkoholverbot umsetzen möchte. Im Grünanlagengesetz sind die Zuständigkeiten klar definiert und die Polizei kommt da nicht ohne Grund mit keiner Silbe vor“. Und weiter: „Nach meiner Kenntnis arbeiten die Kollegen der Ordnungsämter in besagtem Zeitfenster nicht“.
Er sei sich zudem „ziemlich sicher, dass neuerdings nicht Bezirke über den verfügbaren Personalansatz der Berliner Polizei während der Nacht entscheiden“. Es könne nicht sein, dass „alle in den Sommerurlaub fahren und darauf vertrauen, dass Polizei und Feuerwehr wie immer in dieser Stadt alle Probleme lösen“. Mit Blick auf den anstehenden CSD am Wochenende, der Sicherheit in Freibädern und der alltäglichen Kriminalitätsbekämpfung herrsche bei Berlins Polizei „jetzt auch nicht gerade Langeweile und Personalüberschuss“.
