In Berlin gibt es bereits 18 bestätigte Affenpocken-Fälle. Wie Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) auf der Senatspressekonferenz am Dienstag sagte, müssen fünf betroffene Patienten im Krankenhaus behandelt werden. Zudem gebe es sieben Verdachtsfälle. Bei den Betroffenen handelt es sich ausschließlich um Männer. 33 Fällen sind es bundesweit
Das Affenpockenvirus sei mit dem Coronavirus nicht zu vergleichen und insgesamt weniger gefährlich, so Gote. Es sei ein DNA-Virus und wenig leicht zu übertragen. Außerdem mutiere es nicht so schnell wie das Coronavirus.
Die Infektionswege sind laut der Gesundheitssenatorin zum Teil bekannt, zum Teil nicht bekannt. „Ein enger Hautkontakt wie beim Sex kann schnell zu Übertragung führen. Das Virus unterscheidet dabei nicht zwischen sexueller Orientierung“, so Gote. Und weiter: „Die möglichen Kontaktpersonen sollen vorsichtig sein, auf Symptome achten und einen Arzt aufsuchen“.
Meistgelesene Artikel
Neben Berlin gibt es auch Affenpocken-Nachweise in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Das Besondere an den Fällen ist laut dem Robert-Koch-Institut (RKI), dass die Patienten zuvor nicht in Länder in Afrika gereist waren, in denen Affenpocken endemisch sind.
Affenpocken: Der Ausbruch kann begrenzt werden
Dass die Fallzahlen weiter steigen, hatten Fachleute angesichts des ungewöhnlichen Ausbruchs in mehreren Ländern mit bisher mehr als 250 bestätigten Fällen erwartet. Experten vermuten, dass das Virus schon eine Weile unbemerkt zirkulierte. Sie gehen davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann. Die Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein.
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Die Symptome, zu denen unter anderem ein Hautausschlag zählt, verschwinden laut RKI meist innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen. (mit dpa)
