Berlin: Warnstreik an Kitas und Bezirksämtern – weitere Streiks folgen

Der zweite Warnstreik von Angestellten im öffentlichen Dienst war nicht der letzte. Eltern von Kindern in Kitas und Schulen müssen sich den 25. November merken.

Berlin: Teilnehmer des Warnstreiks protestieren am Dienstag im Lustgarten.
Berlin: Teilnehmer des Warnstreiks protestieren am Dienstag im Lustgarten.dpa/Paul Zinken

Berlin-Erneut sind am Dienstag Berliner Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in einen Warnstreik getreten. Vor allem Erzieherinnen und Erzieher in öffentlichen Kitas und Schulen sowie angestellte Mitarbeiter in acht Bezirksämtern legten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ihre Arbeit nieder, um Druck in den laufenden Tarifverhandlungen auf die Arbeitgeber zu machen. Wie viele Angestellte dem Aufruf nachkamen, konnte Verdi nicht genau sagen. An einer Demonstration am Vormittag vom Berliner Dom zum Brandenburger Tor nahmen laut Verdi rund tausend streikende Menschen teil.

Die Verdi-Sprecherin sagte, es sei ein sehr erfolgreicher zweiter Warnstreik gewesen. Am morgigen Mittwoch soll ein weiterer Warnstreik von Angestellten der Bürger- und Ordnungsämter und der Polizei sowie von angestellten Lehrern und weiteren Erziehern folgen. Dazu riefen die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf.

In der nächsten Woche wollen für den Donnerstag (25. November) alle DGB-Gewerkschaften gemeinsam zum Warnstreik aufrufen. Dann trifft es Kitas, Schulen und Bürgerämter.

Staatsbedienstete: Polizisten und viele Lehrer dürfen nicht streiken

Beim ersten Warnstreik hatten in der vergangenen Woche angestellte Lehrer und Erzieher die Arbeit ausgesetzt. An vielen Schulen fiel Unterricht aus. Einem Teil der Lehrer sowie allen Polizisten ist ein Streik nicht erlaubt, weil sie Beamte sind.

Mit dem Warnstreik will Verdi in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber machen. Seit dem 8. Oktober verhandeln mehrere Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Sie fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich. Außerdem sollen Auszubildende und Praktikanten monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die TdL wies die Forderungen bisher als unrealistisch zurück. Ende November soll weiterverhandelt werden. Bis dahin sind bundesweit weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu erwarten.