Jetzt auch in Berlin: Klima-Aktivisten kleben sich an Gemälde fest
Erst Frankfurt, dann Dresden, nun auch Berlin: Aktivisten der Letzten Generation haben sich wieder an einem Bild festgeklebt. Dieses Mal in der Gemäldegalerie.

Aktivisten der Gruppe „Aufstand der Letzten Generation“ haben sich erneut an einem Gemälde festgeklebt. Wie die Gruppe auf Twitter mitteilte, klebten sich dieses mal zwei Aktivisten am Gemälde „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1552) fest. Es hängt in der Gemäldegalerie in Berlin.
Auf dem Bild sind Josef und Maria zu sehen, wie sie mit dem kleinen Jesus der biblischen Überlieferung zufolge nach Ägypten fliehen. „Maria, Josef und Jesus waren auf dem Weg zur sicheren Zuflucht. Die Menschheit befindet sich aber auf der Überholspur in die tödliche Klimakatastrophe,“ kommentierte die Gruppe auf Twitter.
Kulturrat kritisiert Aktionen
Die Aktivisten klebten sich in dieser Woche bereits an einem Gemälde im Städel in Frankfurt am Main und an einem Gemälde in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden fest.
Leider haben bisherige Proteste nicht gereicht. Wir brauchen jetzt friedlichen Widerstand, der nicht zu ignorieren ist. Gemocht werden, ist nicht das Ziel, sondern Alarm zu schlagen.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) August 25, 2022
Hör Dir unseren Vortrag an und entscheide Dich!
Online, jeden Do, 18:00https://t.co/Ci5fN0HVld pic.twitter.com/kObA7nQb93
Der Deutsche Kulturrat kritisierte die Protestaktionen der Klima-Aktivisten in Museen . Sich an Rahmen berühmter Kunstwerke zu kleben, sei „eindeutig der falsche Weg“, sagte der Geschäftsführer des Spitzenverbands der Bundeskulturverbände, Olaf Zimmermann, am Donnerstag in Berlin. Gleichzeitig äußerte er Verständnis für die Verzweiflung der Klima-Aktivisten.
Die Kunstwerke drohten bei den Aktionen beschädigt zu werden, warnte der Geschäftsführer des Kulturrats. Einige der bislang betroffenen Objekte seien Teil des Weltkulturerbes und gehörten daher „ebenso geschützt wie unser Klima“.
In diesem Jahr blockierten die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ bundesweit bereits Hunderte Straßen. Die Aktivisten fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass sie sich stärker für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen.
