Letzte Generation fällt Baum vorm Bundeskanzleramt – Bezirksamt Mitte kontert
Klimaaktivisten haben mit einer umstrittenen Aktion in Berlin für Wirbel gesorgt. Bezirksstadträtin Neumann bezeichnete es „absurd“, Bäume zu fällen.

Klimaaktivisten der Letzten Generation waren am Dienstagmorgen in Berlin-Mitte aktiv. Mitglieder der Gruppe haben einen Baum vor dem Bundeskanzleramt gefällt. Nun reagierte das Bezirksamt Mitte auf die Fällung.
Wie die Letzte Generation mitteilt, soll die Aktion auf die klimaunfreundliche Politik der deutschen Bundesregierung aufmerksam machen.
Bezirksstadträtin Neumann: Aktion ist „absurd“
Das zuständige Bezirksamt zeigte sich wenig erfreut über die Aktion der Letzten Generation. Die Bezirksstadträtin, Dr. Almut Neumann, bezeichnete es in einem angehängten Statement als „absurd“ Bäume zu fällen, um auf „die Klimakatastrophe“ aufmerksam zu machen. Von dem Twitter-Account der Behörde heißt es: „10 Kilogramm CO2 kann ein Rot-Ahorn im ausgewachsenen Zustand pro Jahr speichern. Vor dem Kanzleramt haben Mitglieder der „Letzten Generation“ heute einen Jungbaum gefällt. Schaden: 10.000 Euro. Strafanzeige wurde gestellt.“
10 Kilogramm CO2 kann ein Rot-Ahorn im ausgewachsenen Zustand pro Jahr speichern. Vor dem Kanzleramt haben Mitglieder der "Letzten Generation" heute einen Jungbaum🍁 gefällt. Schaden: 10.000 Euro. Strafanzeige wurde gestellt. pic.twitter.com/Ft38jPY2tb
— Bezirksamt Mitte (@BA_Mitte_Berlin) February 21, 2023
Letzte Generation: Baum ist Stellvertreter für Klima-Politik der Ampel
Auf Twitter berichtete die Gruppe von der Fällung. In einer Pressemitteilung wurden sie konkreter und erklärten, warum es am Morgen zu der Aktion kam.
++ Baum vor'm Kanzleramt gefällt ++
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) February 21, 2023
Stillschweigend werden pro Min. 42 Fußballfelder Wald gerodet, wichtige Kohlenstoffspeicher für unsere Zukunft.
Wirtschaft & Politik sägen an den Ästen, auf denen die Zivilisation sitzt.
Wir machen diese Zerstörung mitten in Berlin sichtbar. pic.twitter.com/v3kvaZLFVY
„Wälder sind einer der wichtigsten Teile unserer menschlichen Lebensgrundlagen, doch die Ampel-Regierung treibt ihre Zerstörung weiter voran. Ob durch die direkte Rodung für neue Autobahnen und Kiesgruben oder durch weitere Zuspitzung der Klimakatastrophe und die damit verbundenen immer größeren Waldbrände und um sich greifendes Waldsterben.“ Als symbolischen Akt fällten die Aktivisten nach ihren Angaben nun den Baum.
Nach der Protestaktion meldete sich auch die Sprecherin der Gruppe zu Wort. Aimée van Baalen erklärte: „2022 haben wir die größten Waldbrände in der Geschichte Deutschlands erlebt. Das durch die Klimaerhitzung verursachte Waldsterben greift um sich, der Harz ist bereits völlig zerstört.”
