Berlin: Mehr Sex durch bedingungsloses Grundeinkommen?

Eine Initiative will einen Modellversuch durch einen Volksentscheid herbeiführen. Doch was hat es mit den Sex-Plakaten zum Grundeinkommen in der Stadt auf sich?

„Expedition Grundeinkommen“ sammelt Unterschriften für den Volksentscheid am Tempelhofer Feld.
„Expedition Grundeinkommen“ sammelt Unterschriften für den Volksentscheid am Tempelhofer Feld.Benjamin Pritzkuleit

Die Berliner Initiative Expedition Grundeinkommen wirbt mit überraschenden Slogans auf Plakaten für Unterschriften. So sind in der Hauptstadt zahlreiche Plakate mit der Aufschrift: „Mehr Sex durch ein bedingungsloses Grundeinkommen? Probieren wir es aus.“ zu sehen.

„Sinnbildlich steht der Begriff Sex eigentlich für die Erkenntnisse aus internationalen Studien, die belegen, dass ein Grundeinkommen zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit führt und Menschen weniger gestresst sind. Wenn Menschen also ausgeglichener und entspannter sind, haben sie vielleicht auch mehr Sex“, erklärt Laura Brämswig, die Gründerin der Organisation Expedition Grundeinkommen gegenüber Vice das Plakat.

Aktivistin: Dank Grundeinkommen „mit wichtigen Fragen“ beschäftigen

Die Expedition Grundeinkommen will bis Anfang September 240.000 Unterschriften gesammelt haben. Ziel ist ein Volksentscheid für einen Modellversuch. Bislang haben 40.740 Menschen das Ansinnen unterzeichnet. Die Höhe des Grundeinkommens ist Brämswig zufolge noch nicht festgelegt, allerdings eine Untergrenze von 1200 Euro vorgesehen.

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Warum das bedingungslose Grundeinkommen aus Sicht der Aktivisten grundsätzlich sinnvoll ist? „Wir haben mehr Kapazitäten, uns mit wichtigen Fragen in unserem Leben zu beschäftigen, wenn wir nicht so darauf fokussiert sein müssen, eine Existenz zu sichern. Außerdem ist es einfacher mit Krisen umzugehen, wenn alle Menschen in der Gesellschaft finanziell abgesichert sind“, sagt Brämswig.