Berlin: Mutmaßlicher DHL-Erpresser stirbt mit 36 Jahren

Der Mann soll 2017 und 2018 insgesamt drei Paketbomben in Berlin und Brandenburg verschickt haben. Nun ist er offenbar in einem Berliner Krankenhaus gestorben.

Polizeieinsatz am Tatort: Der Verdächtige soll am 1. Dezember 2017 in Potsdam eine Paketbombe gelegt haben. Die Vorrichtung wurde am Rande eines Weihnachtsmarkts entdeckt (Archivbild).
Polizeieinsatz am Tatort: Der Verdächtige soll am 1. Dezember 2017 in Potsdam eine Paketbombe gelegt haben. Die Vorrichtung wurde am Rande eines Weihnachtsmarkts entdeckt (Archivbild).dpa/Christian Pörschmann

Der mutmaßliche Erpresser des Paketdienstleisters DHL ist tot. Der 36-Jährige sei am 9. April gestorben, bestätigte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Sebastian Thiele, am Mittwoch auf Anfrage. Zuerst hatte die Bild-Zeitung (online) darüber berichtet. Nach der bereits im September vergangenen Jahres erhobenen Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Mann zwischen September 2017 und Januar 2018 in Brandenburg und Berlin drei Paketbomben mit Drohschreiben und in fünf weiteren Fällen Erpresserschreiben verschickt haben.

Der Mann hatte sich Ende Mai vergangenen Jahres bei der Staatsanwaltschaft selbst gestellt. Der daraufhin erlassene Haftbefehl sei aber unter strengen Auflagen, an die sich der Beschuldigte gehalten habe, außer Vollzug gesetzt worden, berichtete Thiele. Das Todesermittlungsverfahren werde nun von der Staatsanwaltschaft Berlin geführt. Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll er in einem Berliner Krankenhaus gestorben sein.

Am 1. Dezember 2017 war in einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts eine Paketbombe entdeckt worden, in der sich eine Sprengvorrichtung und Nägel sowie ein Schreiben befanden. Darin wurde von DHL eine Millionensumme in Bitcoins gefordert. Verletzt wurde niemand. Bereits Anfang November 2017 war eine explosive Sendung im Postzentrum Frankfurt (Oder) eingegangen. Und im Januar 2018 tauchte ein Brief mit Spreng- und Brandvorrichtung in einer Commerzbank in Berlin-Steglitz auf. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei um eine Attrappe.