Berlin: Neue Busse aus Schwaben sorgen für Verwirrung
Die BVG hat einige Linien an andere Busunternehmen vergeben. Doch die neuen Busse sehen ganz anders aus und haben einen anderen Standard. Der Ärger ist groß.

Neue Busse, die für die BVG unterwegs sind, verwirren derzeit die Fahrgäste. Sie sehen nicht aus wie die bekannten gelben BVG-Busse. Einige von ihnen sind weiß. Manche Fahrgäste empfinden auch die Anzeigen in den Bussen irritierend. Das Fahrtziel soll teils auf Pappschildern stehen. Wie es in Facebook-Gruppen heißt, werden Stationen nicht per Lautsprecher durchgesagt, es fehle an Ticketentwertern. Fahrkarten könnten nicht beim Fahrer gekauft werden. Es gibt Beschwerden.
Bei der Berliner Verkehrsverwaltung weiß man von den Problemen. Ein Sprecher von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) sagte der Berliner Zeitung: „Uns sind Beschwerden über den aktuellen Service bekannt, wir werden dies gegenüber der BVG thematisieren. Die Sicherstellung eines verlässlichen ÖPNV ist ein essenzieller Bestandteil des Verkehrsvertrags, eine Grundbedingung für das Gelingen der Verkehrswende – und eine operative Aufgabe der BVG.“
Einer der Gründe für die Schwierigkeiten: Der Familienbetrieb Hartmann hatte über 30 Jahre 23 Busrouten in der Stadt bedient. Doch die Verträge mit Hartmann liefen aus und die Aufträge für die Busrouten mussten europaweit neu ausgeschrieben werden. Den Zuschlag erhielten neue Subunternehmen – etwa eine Firma aus dem schwäbischen Ulm.
Neue Busse: BVG räumt Fehler ein
Die BVG räumt Probleme ein und erklärt auf Anfrage, dass Schwierigkeiten bei den Linien 124 und 133 bekannt sind. Das sind Linien, die vorher von der BVG betrieben wurden und nicht von Hartmann. BVG-Sprecher Markus Falkner sagte auf Anfrage: „Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass die Fahrgäste unzufrieden sind. Der Standard entspricht aktuell nicht dem hohen BVG-Niveau. Die Fahrgäste erwarten zuallererst, dass ihr Bus sie zuverlässig ans Ziel bringt. Das erwarten auch wir und unterstützen den Dienstleister dabei, die Anlaufschwierigkeiten schnell zu überwinden.“
Vor Ort seien kurzfristig erfahrene Verkehrsmeister der BVG im Einsatz, die bereits für einen deutlich besseren organisatorischen Ablauf und damit deutlich mehr Zuverlässigkeit sorgen würden. Gegenüber dem Start am Sonntag habe sich schon einiges gebessert. „Bis die eingesetzten Fahrzeuge dem hohen Standard der BVG entsprechen, bitten wir die Fahrgäste noch um etwas Geduld. Der Dienstleister wird die für eine vereinbarte Übergangsfrist eingesetzten Fahrzeuge im Laufe dieses Jahres nach und nach durch moderne Neufahrzeuge ersetzen, die dann nicht nur BVG-Gelb sind, sondern auch auf dem aktuellen technischen Stand“, so die BVG.
