Berlin: Online-Anträge auf Heizkostenhilfe ab heute möglich

Explodierende Energiekosten machen vielen Berlinern zu schaffen. Wer mit Öl, Pellets, Kohle oder Flüssiggas heizt, kann nun einen Zuschuss beantragen.

Pellets, Kohle, Öl, Flüssiggas: Wer damit heizt, kann Zuschuss beantragen.
Pellets, Kohle, Öl, Flüssiggas: Wer damit heizt, kann Zuschuss beantragen.Jan Woitas/dpa

Die Energiekrise stellt viele Haushalte und Unternehmen vor große Herausforderungen. Mit einem Entlastungspaket will der Berliner Senat den Menschen unter die Arme greifen. Wer in der Hauptstadt mit Öl, Pellets, Kohle oder Flüssiggas heizt, kann ab Dienstag online über die Seiten der Investitionsbank Berlin finanzielle Hilfe beantragen. Anträge sind noch bis zum 30. Juni möglich.

Für die Gas- und Fernwärme-Kunden gab es im Dezember eine Soforthilfe und eine geplante Gaspreisbremse. Die zirka 330.000 Menschen in Berlin, die alternativ heizen, können nun eine einmalige Pauschale als Entlastung beantragen. Diejenigen, deren Heizkosten im Jahr 2022 mindesten 1,7-mal so hoch waren wie 2021, können den Zuschuss online beantragen. Die Heizkostenhilfe beträgt 80 Prozent der Mehrkosten für 2022, bis zu einem Maximalwert von 2000 Euro.

„Ein echter Entlastungsbeitrag“ im Angesicht der Krise

„Wenn man das konkret macht, ist das für ein Einfamilienhaus mit 90 Quadratmetern in Köpenick meinetwegen bei einem Kohleankauf von 4600 Kilogramm ein einmaliger Zuschuss von 846,40 Euro“, hatte Wirtschaftsstaatssekretär Michael Biel (SPD) zum Hilfsprogramm gesagt. Im Fall von Öl bei einem Haus gleicher Größe sei mit einem Zuschuss von 319,20 Euro zu rechnen. „Also keine Kleinigkeit, sondern ein echter Entlastungsbeitrag“, so Biel. Es gilt allerdings eine „Bagatellgrenze“ von 100 Euro – Beträge darunter werden nicht berücksichtigt.

Antragsberechtigt seien die Eigentümer der jeweiligen Heizungsanlage. „Das sind die städtischen Wohnungsbaugesellschaften oder Eigentümer, die zum Bespiel ein Mietshaus besitzen“, erklärte Biel – sowie diejenigen, die als Mieterinnen und Mieter ihre Kohle oder ihr Öl selbstständig einkauften.

Giffey zum Hilfsprogramm: „Wir kommen damit gut über diesen Winter“

Die Regierende Bürgermeisterin und SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey sagte, die Heizkostenzuschüsse seien einer der letzten Bausteine aus dem Berliner Entlastungspaket. „Wir kommen damit gut über diesen Winter“, so Giffey. „Mit den Maßnahmen, die wir gemacht haben, haben wir mehr gemacht als viele andere Bundesländer. Wir waren schneller als viele andere Bundesländer“, betonte sie. „Wir können hier wirklich sagen: In der Krise kann jeder froh sein, der in Berlin lebt, weil wir Dinge möglich machen, die woanders eben nicht gehen.“ Man könne natürlich immer froh sein, in Berlin zu leben, schob Giffey nach. „Aber in der Krise ganz besonders.“