Berlin: Opfer misshandelt und beklaut? Angeklagter widerspricht
Der Beschuldigte und zwei Mittäter sollen einen Zechkumpan in einer Moabiter Wohnung derart malträtiert haben, dass ihr Opfer aus dem Fenster sprang.

Weil er einen Mann in einer Wohnung angegriffen und beraubt haben soll, steht ein 36-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Sechs Monate nach seiner Festnahme hat der Angeklagte zu Prozessbeginn am Donnerstag die Vorwürfe zurückgewiesen. Es habe keine „Einschüchterungen oder Bedrohungen“ gegeben, erklärte der 36-Jährige. Sie hätten gemeinsam gezecht. Warum sein Bekannter bei dem Treffen im Mai 2021 aus dem Fenster der Hochparterre-Wohnung im Stadtteil Moabit gesprungen oder gestürzt sei, wisse er nicht. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen besonders schweren Raub und gefährliche Körperverletzung.
Der 36-Jährige soll mit zwei Mittätern das Opfer geschlagen und getreten haben. Sie hätten den Geschädigten festgehalten und ihn durchsucht. Die mutmaßlichen Angreifer hätten ein Handy, Bargeld sowie Fahrzeugschlüssel entwendet. Der 36-Jährige habe den Bekannten mit einem Messer bedroht und ihm eine Brandverletzung an der Stirn zugefügt, heißt es weiter in der Anklage. Aus Angst vor den Tätern sei der Attackierte schließlich aus dem Küchenfenster gesprungen und habe bei dem Sturz aus drei Meter Höhe weitere Verletzungen an Bauch, Brustkorb und Kopf erlitten.
Der angeklagte Bauarbeiter sagte, sie hätten viel Alkohol und auch Rauschgift konsumiert. Als er den Fenstersturz bemerkte, habe er in Panik die Wohnung verlassen und sei mit dem Auto des Geschädigten weggefahren. Wenig später habe er den Wagen abgestellt und nicht mehr benutzt. Der Prozess wird am 21. März fortgesetzt.
