Berlin: Senat für „sozial gestaffeltes“ Nahverkehrsticket ab 2023

Ab Oktober gilt in Berlin das 29-Euro-Ticket. Für Sozialhilfeempfänger gibt es keine Vergünstigungen. Ab 2023 soll sich das ändern.

Die Berliner Verkehrssenatorin Bettina Jarasch.
Die Berliner Verkehrssenatorin Bettina Jarasch.dpa/Christoph Soeder

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hat Pläne bekräftig, nach denen ab 2023 ein „sozial gestaffeltes“ Nahverkehrsticket eingeführt werden soll. Dies berichtete der RBB. Mit dem ab Oktober für drei Monate gültigen 29-Euro-Ticket sei die rot-grün-rote Landesregierung zwar bereits „bundesweit vorangegangen“, für eine Nachfolgelösung sei jedoch ein Systemwechsel nötig, so Jarasch. „Wir wollen, dass dieses Ticket ein sozial gestaffeltes Ticket wird“, sagte sie am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus. Auch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sei dafür.

2023 soll nachgebessert werden

Kritik an dem vor einer Woche beschlossenen Berliner Nachfolger für das bundesweite 9-Euro-Ticket war unter anderem aus der Linkspartei gekommen. Diese hatten bemängelt, dass für Nutzer des 27,50 Euro teuren Sozialtickets der BVG keine weiteren Vergünstigungen vorgesehen sind. „Am Ende haben wir das gemacht, was mit dem VBB und mit Brandenburg zusammen möglich war, das ist das 29-Euro-Ticket“, hatte Jarasch hinsichtlich Forderungen nach einem zusätzlichen 9-Euro-Sozialticket mitgeteilt. Ab Januar 2023 soll nun offenbar doch nachgerüstet werden.

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Bei der Debatte im Abgeordnetenhaus war das 29-Euro-Ticket auch aufgrund seiner zeitlichen Begrenzung bis Ende Dezember als unzureichend kritisiert worden. CDU-Fraktionschef Kai Wegner forderte daher ab dem 1. Januar 2023 ein 365-Euro-Ticket. Auch die Regierungskoalition setzt sich für ein langfristig gültiges bezahlbares Ticket ein. „Wenn das Nachfolgeticket im Januar nicht kommt, dann werden wir die Berlinerinnen und Berliner nicht mit Tariferhöhungen allein lassen“, betonte Jarasch.